Full text: Der 19 PS-Flug über die Alpen

Wir hingen mitten zmischen diesen Wänden. Ganz dicht. Unmillkürlich 
blickte man links und rechts, ob nicht die Flügelspiten hängen blieben. 
kurvten. Die Böen rüttelten. Wir visierten über Rumpfkante 
ınd Flügel. Langsam, ganz langsam versanken die Wände 
neben uns. Versanken doch. Und wir stiegen heraus aus 
dem Dunkel. Stiegen heraus in die glänzende Sonne. Stie- 
zen heraus über die ganze weiße Unendlichkeit. 
Schneegipfel reihte sich an Schneegipfel. Dazwischen 
drohende, schwarze Felswände. Dann wieder weicher ‘ab- 
iallender Gletscher, tief versunken unter meterhohem Schnee. 
immer weiter leuchtende Berge, soweit der Blick reicht. 
Ueber den linken Flügel hinweg konnte man weit die Kette 
der Hohen Tauern verfolgen. Vor uns und rechts von uns 
lag die Groß-Glockner-Gruppe mit ihren 56 Gletschern. Man 
hatte keine Zeit, auf der Karte Kuppe um Kuppe, Gletscher 
um Gletscher, Höhe um Höhe zu entziffern. Man hatte auch 
keine Lust, im Baedecker herumzustöbern. Man konnte nur 
immer wieder über das ganze, einsame, kalte, tote Meer hin- 
weg blicken. Man nahm das alles als ein großes, unerhörtes 
Bild in sich auf. Man erkannte beim tiefen Flug über die
	        
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