Full text: Der 19 PS-Flug über die Alpen

laufen. Fragten. Schüttelten den Kopf, als sie unseren Minia- 
turmotor sahen. Motorradfahrer spritzten in des Wortes 
wahrster Bedeutung heran. Ein Auto kam. 
Wir fragten nach einer festeren Wiese. Nichts. Gar 
nichts. Ueberall immer Gräben und Zäune. Dazu sumpfiges 
Gelände. Es half also nichts, wir konnten froh sein, wenn 
man einsitzig herauskam. Eben sprachen wir darüber, da 
sagte ein Herr neben mir: „Sie können aber erst morgen wie- 
der mit der Eisenbahn nach Villach fahren, in ein paar Minu- 
ten geht von der nächsten Station der letzte Zug.“ Ich er- 
kundigte mich nach der Station, lief zum Auto hinüber, bat 
den Herrn am Steuer, mich hinzufahren. Der legte los. Ich 
muß sagen, es war mir nicht angenehm. Ich blickte immer 
scheu nach den Bäumen zu beiden Seiten der Landstraße. 
Ich kannte nämlich österreichische Landstraßen noch nicht. 
Mit bewundernswerter Virtuosität drehte der Herr sein 
Steuerrad hin und her. Der Wagen schleuderte von einer 
Seite zur anderen. Ich hielt mich fest. Der Straßenschmutz 
liebkoste unsere Gesichter. Schon waren wir da. Zeit zum 
Danken hatte ich nicht mehr. Ich mußte noch ein ganzes 
Stück zur Station hinauflaufen. Es war recht sauer. Ich hatte 
in der Eile Fliegeranzug und Pelzijacke, Pelzhaube mit Brille 
und Schal anbehalten. Und ich hörte schon-den Zug heran- 
ırausen. . Aber-ich bekam ihn noch. 
Das Abteil war schön geheizt. Am liebsten wäre ich gleich 
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