deren. Dann wurden es immer mehr. Der Weg zur
Koralpe war durch eine geschlossene Wolkendecke ver-
legt. Wir schwebten über einem weiten, weißen Wolkenmeer,
das nur hier und da schwarze Flecken aufwies, durch die man
matt und traurig die Erde sehen konnte. Die Wolkendecke
war etwa 1500 Meter hoch. Da wir aber vor Graz die Kor-
alpe überfliegen mußten, half es uns nichts, wir mußten in mehr
als 2000 Metern über den ganzen Dreck, wie der Flieger sagt.
Poetisch angehauchte Leser finden das gewiß sehr hübsch, der
seinen Weg dicht an der
Grenze von Jugoslawien
suchende Flieger aber
weniger angenehm. Es
war hundekalt. Besonders
je näher wir der Koralpe
kamen. Wie weiße
Zuckerhüte ragten die
3erge im Anflug gese-
hen aus der Wolken-
decke heraus. Als wir
dann aber endlich, denn
natürlich herrschte wie-
ler der übliche Gegen-
wind, dran waren, hatte
sich der Gebirgszug in
dicken Wolkenballen ver-
hüllt. Nirgends ein
Durchkommen. Es wurde
in unmittelbarer Nähe der Schneewolken immer kälter,
so daß wir für die Reize des Wolkenfluges nur noch
in beschränktem Maße empfänglich waren. Wir schimpf-
ten deshalb innerlich, als wir an der Wolkenmauer
eine ganze Weile entlangfliegen mußten, bis wir Schließ-
lich durch eine Wolkenschlucht uns über den Gebirgs-
kamm hinüberwinden konnten. Es ist ein eigenes Gefühl, über
einen solchen Gebirgszug zu fliegen, ganz abgesehen von den
sich meist in liebenswürdiger Weise einstellenden Böen. Man
fliegt geradeaus und auf einmal krabbelt die Erde zu einem
herauf, kommt immer näher, so nahe, daß man die einzelnen
Latten der tief im Schnee steckenden Zäune erkennen kann,
Jann sackt wieder die Landschaft unter uns weg. Der Maß-
stab verringert sich. Wolken kommen, eine, immer mehr, und
Bald zogen Wolken unter uns vorbei,
Fine nach der anderen.