mit der Eisenbahn zurückbringen. Ich besorgte mir da-
her einen Fuhrmann, der zur bestimmten Zeit natürlich
nicht da war. Als ich in seine Wohnung kam, hieß es,
er wäre auf andere Arbeit fortgefahren. Ich mußte mich
also neu auf die Suche machen. Den einzigen Kraft-
wagenbesitzer hatte ich zu allererst aufgesucht. Von Ssei-
nem Wagen waren aber nur einige wenige Ueberreste
zu ergründen. Dann
wandte ich mich an einen
richtigen schwäbischen
Bauer, der im engen
schwarzen, mit silbernen
Knöpfen besetzten Rock
und schwarzen Krämpen-
hut über die Straße
stelzte. Er führte mich
bereitwilligst von einem
Fuhrmann zum andern.
Da aber halber Feiertag
war, wurde die Sache
doppelt schwierig. Nach
einigen Stunden hatte ich
schließlich einen Mann
gefunden, der sich erbot,
zu fahren. Aber ich war
noch lange nicht am Ziel.
Bisher hatte ich immer geglaubt, nur Motoren hätten
manchmal ihre Mucken, nur Motoren liebten es, daß man
einige Stunden an ihnen herumarbeiten würde, ohne daß sie
ansprängen. Dieses edle Roß übertraf aber den störrisch-
sten Motor. Es war ein Schimmel und fühlte sich irgendwie
deleidigt. Vielleicht hatte man es im Mittagfressen gestört,
vielleicht war ich ihm auch unsympathisch, jedenfalls mußte
es schon aus dem Stall gezerrt werden. Als es dann endlich
angespannt war, ging die Sache aber erst richtig los. Ich
glaube, es fühlte sich in seiner Feiertagsstimmung verletzt
und außerdem war es sichtlich ästhetisch veranlagt. Denn
nach wenigen Schritten blieb es unweigerlich stehen: die
Straße war etwas schmutzig. Und trockene Straßen konnte
man mit dem besten Willen jetzt nicht verlangen.
Der Fuhrmann war verzweifelt, aber geduldig. Er sang
seinem Schimmel ganze Arien mit und ohne Peitsche ins Ohr.
Fin paar Sonnenstrahlen ließen über
den linken Flügel hinweg für Augen»
Blicke den Neusiedler See aufleuchten