Die bestehenden russischen Normen für die
einheitliche Lieferung und Uebernahme der Port-
landcemente sind vom Wegebau- Ministerium im
Jahre 1878 auf Grund der Zusammenstellung einer
von demselben Ministerium ernannten speciellen Com-
mission veröffentlicht worden*). Dies geschah noch
zu einer Zeit, in welcher auch im Auslande, namentlich
in Deutschland, die Frage über die Normirung der
Cementfabrikation auf der Tagesordnung stand. Die
principielle Differenz zwischen den damaligen russi-
schen Normen und den ausländischen bestand darin,
dass in Russland die Prüfung des reinen Cementes auf
Zugfestigkeit parallel den. Mörtelproben beibehalten
und der „Normalsand“ unter Anwendung von drei
Sieben hergestellt wurde — anstatt zweier Siebe,
wie sie in Deutschland, Oesterreich, der Schweiz,
Schweden u. s. w. vorgeschrieben sind.
Seitdem hat die Frage der Qualitätsbestimmung
der Cemente, sowie die der Ausführung. der. Cement-
prüfung eine kräftige Förderung erfahren, welche
wiederum ihrerseits auf die Feststellung von Normen
oder technischen ‚Bedingungen für die einheitliche
Lieferung und Uebernahme der Cemente von wesent-
lichem Einfluss gewesen, ist. Die letzten 15 bis 20
Jahre haben eine erstaunliche Entwickelung der Ce-
mentfabrikation aufzuweisen, die sich Hand in Hand
*") In der Rig. Ind.-Ztg. Jahrg. 1881, S. 195, von Prof.
Belelubsky in deutscher Uebersetzung. mitgetheilt. D. Red.
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