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mit einer gewissen Nationalisirung des Productes in
allen Culturländern äusserte; überall begegnen wir
dem Bestreben, sich vom ausländischen Markt zu be-
freien und die rasch aufstrebende Bauthätigkeit in
jedem Lande auf eigene Füsse zu stellen. So sehen
wir Deutschland, Russland, die Schweiz u. a. eifrig
bemüht, die eigene Production zu entwickeln und das
Product qualitativ zu heben. Hieraus und andererseits
aus der aus der Praxis sich ergebenden Nothwendig-
keit, das für eine jede Arbeit zu verwendende Material
einer geeigneten Prüfung zu unterziehen, sind die
gegenwärtig zu allgemeiner Anwendung gelangenden
Prüfungen der Cemente hervorgegangen, welche sowohl
dem heimischen Producenten die Selbstcontrole seines
Fabrikates ermöglichen, als auch dem Consumenten
gestatten, sich von der Qualität des gelieferten Ma-
terials zu überzeugen. Derartige umfangreiche Prü-
fungen, sowohl is den centralen Versuchsstationen, als
auch in localen Laboratorien, haben die theoretische
Untersuchung des ÜCementproductes gefördert, die
Prüfungsmethoden vervollständigt und gezeigt, welche
Art des Prüfens das Material genauer qualificirt.
Das Jahr 1884, in welchem auf Anregung des
Herrn Professor Bauschinger in München die Techniker
der Materialienkunde in derselben Stadt zum ersten
Mal sich versammelten, um die einheitliche Unter-
suchung der Baumaterialien zu berathen, kann als
bedeutungsvoller Wendepunkt im Prüfungswesen der
Bau- und Maschinen-Materialien bezeichnet werden.
Aus den Resolutionen der Münchener Conferenz ist
die Forderung hervorgegangen, die Cemente in „nor-
maler Consistenz* zu untersuchen und den Beginn
der Erhärtung zu beobachten; beide Forderungen
ergaben sich als die Folge der theoretischen Unter-