Da aber diefe rrlehrer fortfuhren, den DWV. zu verdächtigen, ſo
hielt ih es am Plate, in Poſen folgendes zu erklären: „Jene Herren
behaupten, der Deutſhe Wehrvereintreibe Kriegs-
hetze. Die Kriegs8gefahr liegt aber doh offenkundig
niht in Berlin, ſondern in Paris, London, St.
Petersburg! Dorthin ſollten die Friedensſ<wär-
mer ihre Apoſtel und ihr Geld \<i>en. Sie machen es aber
umgekehrt, und dann haben ſie no< den traurigen Mut, die Leiter des
DWV. als Kriegsheter zu bezeihnen und alten Soldaten, die die Schre>en
des Krieges aus eigener Erfahrung kennen (ih felbft ſtellte drei Söhne ins
Feld), zuzutrauen, ſie wollten ihr Volk in einen Krieg beten. Das ft
eine Infamie, jawohl Infamie, einerlei ob ſie von
Geſalbten oder Ungeſalbten in Wort und Shhrift
ausgeht.‘
Wie recht auch in dieſer Beziehung der DWV. hatte, lehrt ebenfalls
der Krieg, denn mit durch die Arbeit der Pazifiſten ift der Siegeswille des
deutſhen Volkes im Kriege erſchüttert worden!
Die Hauptverſammlung nahm folgende Entſchließung an:
1. Tatſächlihe Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht, da troß
der Wehrvorlage im abgelaufenen Jahre immer no< 38 000
Waffentüchtige überzählig bleiben.
2. Vorbereitung der männlichen Jugend für den Heeresdienſ unter
ſtaatlicher Aufſicht.
3. Umgeſtaltung des Einjährig-Freiwilligen-Syſtems.
Da — mitten in die raſtloſe Arbeit des DWV. der Ruf: „Das Volk
zu den Waffen.” Der erſte Vorſitzende meldete ſi< ſofort zum freiwilligen
Eintritt und hatte das Glüc, am 13. September 1914, troßdem er im 70.
Lebensjahr ſtand, zur Verwendung in Belgien einberufen zu werden. Er
fegte zugleich den Vorſiß des DWV. nieder.
Sch möchte aber auch hier zum Schluß die Worte anführen, die ih in
Poſen geſagt habe, weil ih der Anſicht bin, daß der Deutſhe Wehrverein
jeßt erſt re<t nötig iſt, um einen wehrhaften Geiſt im Volk zu we>en und
zu erhalten.
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