Full text: Erlebtes und Erstrebtes

Trob der beſhwerlihen Reiſe hielt ih es für angemeſſen, mich per- 
jönlih von den treuen Mitarbeitern in Haſſelt zu verabſchieden, und ich 
kehrte deshalb no< einmal dahin zurü>. 
Hier erhielt ich überaus zahlreiche perjünliche wie ſchriftlihe Beweiſe 
von Anerkennung und Bedauern über mein Scheiden. J< will nur 
folgende Schriftftüde wiedergeben als Belege für die Geſinnung innerhalb 
der Verwaltungskreiſe, für die Haltung des Biſchofs von Lüttih und 
des Bürgermeiſters von Haſſelt. 
Das erſte lautet: 
Brüſſel, 27 2 1918, 
Euer Exzellenz drängt es mich, meinem aufrichtigen Bedauern Aus- 
dru> zu geben, Sie aus dem Generalgouvernement Belgien ſcheiden zu 
ſehen. Die Eindrü>e, die i< in der Provinz Limburg von Jhrer ſtraffen 
und gerechten Amtsführung ſtets erhalten habe, waren ſo ſtark, daß mir 
die Erinnerung daran ſtets unvergeßlih ſein wird. Jh wünſchte, Euer 
Exzellenz könnten mit anhören, wie allgemein und groß die Trauer über 
Ihr Scheiden aus dem General-Gouvernement iſ, vom General-Gouverneur 
bis zum Feldwebel iſt nur eine Stimme des Bedauerns. Möchten Euer 
Exzellenz als Lohn und Dank für Jhre raſtloſe Tätigkeit einen kraftvollen 
Frieden erleben, der uns in Belgien bringt, was wir alle erhoffen. 
In ſteter treuer Verehrung habe ih die Ehre zu ſein 
Euer Exzellenz ſehr ergebener 
gez. Frhr. vw. Wilmowſk i. 
Ich hatte mi<h von dem Viſchof Rutten von Lüttich brieffih verab- 
ſchiedet und ihm meine Befriedigung darüber ausgeſprochen, daß während 
meiner Amtsdauer ſtets ein loyales Einvernehmen zwiſchen den deutſchen 
Behörden und dem bifhöflihen Ordinariat beſtanden habe. Hierauf er- 
hielt i< na<ſtehendes Schreiben: 
Ut 27 2: 1918: 
Euer Exzellenz bittet der gehorſamſt Unterzeichnete, für das gütige 
Sqreiben vom 22. 2. ſeinen aufrichtigſten und ehrerbietigſten Dank ent- 
gegennehmen zu wollen. Der Herr Biſchof von Lüttich zeigte fi über 
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