Full text: Erlebtes und Erstrebtes

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meines jchlehten Gefundheitszuftandes in zwölf großen Städten geſprochen. 
Es ift eine große Anzahl von Herren hier, die zugehört haben. Ju allen 
Städten waren die Offizierkorps und die beſte Geſellſchaft da, überall find 
meine Vorträge mit großem Beifall aufgenommen worden. Und da ſprechen 
Sie von lärmender Agitation! Das ſtimmt wieder einmal niht. Und wenn 
geſagt wird, ih hätte die Regierung angegriffen — ih babe ftets ge- 
ſagt, und das kann ih beweiſen: Herr v. Tirpiß iſtan unſeren 
ſ<le<htenSchiffen, an den alten Kaſten, niht ſ<uld; 
dieſindvorſeiner Zeitgebautworden. (Zuſtimmung.) Jh 
habe auch geſagt: ja, mit einer papiernen Flotte kommen wir niht vorwärts. 
Sie wiſſen ja, wie die Worte lauten: „dringend not tut uns eine ſtarke 
Slotte. Die Flotte darf niht nur auf dem Papier ſtehen, fie muß da fein, 
und ſie muß bald da ſein. Das ſind im übrigen alles Dinge, die im 
Rahmen der Beſchlüſſe der Hauptverſammlungen liegen. Denn die Reſo- 
lution in Köln z. B. lautet: „Durch die Verzögerung der Bauzeit können 
dem deutſchen Vaterlande ernſte Gefahren entſtehen.“ Ja, wenn ich ernſte 
Gefahren vermeiden will, dann muß ich auh dahinter ſein, daß fie ver- 
mieden werden. Dann muß ich ſtoßen, drücken, arbeiten, damit die Sache 
vorwärts geht. (Bravo! bei der Mehrheit. Widerſpruch bei den Bayern!) 
Und die andere Art Agitation, die Sie treiben wollen: ſeien Sie mir nicht 
böfe, das wird am lezten Ende hinauslaufen auf die höhere Vereinsmeierei 
(lebhaftes Sehr richtig! und Heiterkeit bei der Mehrheit), und es wird 
hinauslaufen auf die Stabiliſierung des Grundſatzes von dem beſchränkten 
Untertanenverſtande. (Sehr richtig! Bravo!) In denſelben Tagen, wo 
hier die ſogenannte Kriſis zu Ende geführt werden ſoll, da hat in England 
die Flottenliga ſi< an die öffentlihe Meinung gewandt und erklärt: 
„ir verlangen, daß die öffentlihe Meinung uns unterſtüßt, damit wir eine 
fo große Macht werden wie der Deutſche Flottenverein.‘ 
Ih habe in dieſen ſe<s Wochen viel geduldet, viel aus- 
geſtanden. ch habe oft geglaubt, die Kräfte verſagen; denn ih bin 
niht mehr jung, und im Flottenverein, das wiſſen die Herren, da wird 
gearbeitet, Tag und Nacht. Aber eins hat mich empört, und es empört mich 
noh, wenn ih daran denke, und wird mich empören, ſolange ih lebe. Das 
iſt ein Aufſaß geweſen im Berliner Tageblatt — es kann auh der Lokal- 
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