oder zu fterben. (Bravo!) Das ift der Geift, der den Japanern den Sieg
verſchafft hat, das ift der Geift, der au< den Balkanvölkern den Sieg ver-
ſchafft hat. J< möchte au< noch bemerken, daß der Deutſhe Wehrverein
zuerſt auf die mangelhafte Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht auf-
merkſam gemacht hat, und es iſ eine eigentümlihe Sache, wenn darauf jett
auf einmal hingewieſen wird, als ob es etwas Neues wäre. Jun einem Lande
der allgemeinen Wehrpflicht, da färbt der Geiſt des Volkes, ſeine Geſinnung
und ſeine Erziehung, alles färbt auf die Armee ab; das ift gar nicht anders
denkbar. Es gibt deshalb an ſi keinen geſonderten Volksgeiſt und keinen
geſonderten Armeegeiſt. Sie können den tapferen, todesmutigen Geiſt einer
Armee nicht ankommandieren, das muß aus ihrem Junern, ihrer Erziehung
kommen. Es gibt jeßt Leute, die ſagen: Nah der Annahme der Vor-
lage hat der Deutſhe Wehrverein keine Daſeinsberehtigung mehr. Wer
das ſagt, hat den Geiſt des Deutſhen Wehrvereins nicht begriffen, und er
wird gewiß ſchweigen, wenn er ſieht, daß es da noh ein weites Feld der
Tätigkeit für uns gibt. Wir werden leider von vielen, ſelbſt kleinen Völkern
übertroffen, was nationalen Stolz betrifft, und dieſer
Sehler muß raus aus dem deutſ<hen Volke. Ein Volk,
das Nationalſtolz hat, kann beſiegt, aber nie vernichtet werden.
Ein Volk, das keinen Nationalſtolz hat, iſ für den Feind eine leichte
Beute. Wir müſſen deshalb darauf hinarbeiten, mehr
Nationalſtolz zu we>en. Er muß im Hauſe und in der Schule
gewe>t werden. Wir wiſſen leider, daß auch die deutihen Frauen nach
dieſer Richtung nicht tadellos daſtehen. Sie laufen viel zu viel hinter
fremden Moden her; ſie machen zu viel in Ausländerei. Darüber iſ kein
Zweifel. ch hoffe, daß die deutſhe Wehrfrau ein gutes Beiſpiel werden
wird für andere Frauen als nationalſtolze Frau! (Lebhafter Beifall.) Sie
können ſih darauf verlaſſen, wenn die Frauen vorangehen, dann kommen
die Männer jchon mit. (Heiterfeit.)
Nun zum mannhaften Geiſt. Der iſt auh nicht ſo, wie er ſein ſollte.
Sie haben ja von dem Unſinn in Bern geleſen. Die ganze Friedens-
bewegung in Deutſchland ift gefährlih. Die Friedensleute haben ſi< an
den Oberkirchenrat und die ganze proteſtantiſhe Geiſtlichkeit gewendet um
Agitation gegen den Krieg. Es iſ ein Flugblatt herausgegeben worden mit
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