neral, Bronfart v. Schellendorff, zu finden.
Diefes ausgezeichneten Mannes — ih komme ſpäter auf ihn als Kriegs-
miniſter zurüd- —, der ſi<- auf eine taktiſhe Studie „Die Schlacht - von
Wörth‘ ſowie einige Auffäge im „Militärwochenblatt““ über „Ausrüſtung
und Bekleidung der Infanterie‘ bezieht, im Auszuge folgen:
Sch laſſe hier einen Brief
„Hannover, 7. 12. 1891.
Für die gütige Überſendung Jhrer Arbeiten „Die Schlacht von
Wörth‘ ſowie „Bekleidung und Ausrüſtung der Infanterie“ ſage ih
Ihnen meinen beſten Dank.
Wörth habe ih mit größtem Jutereſſe geleſen und mich gefreut,
aus Ihren Eritifhen Bemerkungen zu erſehen, daß wir außer ver-
ſchiedenen anderen Punkten aud darüber völlig einer Meinung find,
was Sie in bezug auf die Einheitlichkeit und taktiſhen Zufammen-
hänge der Gefehtshandlung, über das richtige Anſetzen, Leiten und
Einſetzen der Kräfte ſagen.
Ebenſo iſ mir au< Jhre Arbeit über Bekleidung und Aus-
rüftung ganz aus der Seele gefproden. Aud mein „ceterum censeo“
iſt, wir müffen „leichter” werden! Was hilft uns unſere {öne und
ſorgſame Ausbildung der Jufanterie, was nußen die Maſſen von
Munition und Lebensmittel, die ein Bataillon auf dem Leibe mit-
ichleppt, wenn die eine Hälfte, che es zum Gefecht kommt, im
Chauſſeegraben liegt, während die andere Hälfte nur apathiih und
ftumpffinnig ihre Slinten abdrü>t! Wir haben ja im Herbſte bei den
friegsftarfen Bataillonen geſehen, wie alle beſonderen Anſtrengungen
vermieden werden mußten! Wer würde ein Reitpferd, das 10— 12
Zentner wiegt, mit 3 Zentnern belaſten, und das ift immer noch nicht
ein Drittel ſeines Gewichts! Da mutet man aber dem nfanteriften,
der im Kampfe doch \<ließli< die Kaſtanien aus dem Feuer holen
muß, fchlankweg zu, mit 66 Pfund auf dem Leibe no< Quadrille zu
tanzen! Und wie einfa< und klar iſ do< die Formel für Kraft-
äußerung: Maſſe mal Geſchwindigkeit! Steigern wir die Beweg-
lihkeit auf das Höchſte, ſo wird die Maſſe ihre Macht zur Geltung
bringen, andernfalls kann ſie zum toten Gewicht werden! Und die
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