Falle ſieht man den Fortſchritt, den die Luftſchifſahrt
im 19. Jahrhundert gemacht hat.
Auch bei den vorſtehenden Erörterungen über die
Ballongaſe ſehen wir, wie überall, die am Eingange
dieſes Kapitels aufgeſtellte Behauptung von der wiſſen-
ſchaftlichen Grundlage der Luſtſchiffahrt beſtätigt.
Und ſo muß im Anſchluß hieran no< an
einige andere Säbe der phyſikaliſchen Chemie erinnert
werden. Don der Zufammendrüdbarfeit des
Gaſes, ſowie andererſeits von der Ausdehnbarkeit war
ſchon die Rede: Sobald ein Gas unter einen höheren
Dru> (z. B. den der auf ihr laſtenden Luſtſäule)
fommt, wird ſein Volumen in demſelben Verhältniſſe
verkleinert, al3 der Drud fich vergrößert. Das Um-
gekehrte tritt ein, wenn der Drud geringer wird,
wie es geſchieht, wenn der Ballon ſteigt. Sm lebteren
Falle wird ja die Höhe der Luſtſäule, die auf ihn
drückt, verkürzt und damit ihr Gewicht verringert.
Ferner iſt noch eine andere Eigenſchaſt der Gaſe
zu nennen, und zwar gerade eine, die in der Luft-
\chiffahrt ſ{<hwer empfunden wird: Die Diffuſion
durch poröſe Scheidewände. Trennt eine ſolche
„poröſe Scheidewand“, wie es unſere Ballonhülle
troy ihrer Dichtigkeit doh immer iſ, zwei ver- |
ſchiedene Gaſe voneinander, jo ſuchen ſie ſi
miteinander zu vermiſchen und zwar durchdringt
ein Gas die Wand um ſo leichter, je dünner
es iſt. Der Waſſerſtoff alſo, welcher ſo ſehr viel
dünner iſt als die Luft, diffundiert durch die Hülle
hindurch) und infolgedeſſen wird die Tragfähigkeit
des Ballons langſam gemindert. Dieſe Diffuſion