Full text: Moderne Luftschiffahrt

  
  
  
  
  
  
  
„Ballon halt‘, tönt das Kommando. Der Trupp 
iſt nahe beim Korbe angelangt und beginnt die von 
den großen Gänjefüßen ausgehenden Auslaufleinen 
am Ninge anzufnebeln. Dabei iſt zu beachten, daß 
die Reißbahn ſich auf derſelben Seite mit dem Schlepp- 
tau befindet, damit nicht bei der Landung, wo die 
Schlepptauſeite obenauf zu liegen kommt, der Stoff 
durch Auflegen auf den Boden ein Öffnen der Reiß- 
bahn und alſo ein Entweichen des Gaſes verhindert. 
Auf alle derartigen Dinge muß ſcharf geachtet wer- 
den, um die Sicherheit der Landung ſowohl, wie der 
ganzen Fahrt zu erhöhen. Die Gashülle iſt inzwiſchen 
an dem Ringe und alfo auch dem Korbe befeſtigt. 
Das Wetter iſt etwas ftirmifch und darum gejchieht 
das Hochlaſſen derſelben ganz allmählih. Bei rud- 
weiſem Emporlaſſen würde die Möglichkeit vorhanden 
ſein, daß der Ballon einige Seile des Nebes zerrijje 
und davonſlöge. 
Nun iſt er oben - und pendelt über dem 
dur< Sandſäte und Menſchen beſhwerten Korbe 
langſam hin und her. Vom Winde zur Erde ge- 
drückt, bäumt er fich wie ein Vollbluthengſt, der den 
Aufbruch nicht erwarten kann. Nur mit der größten 
Anſtrengung kann er an den Haltetauen gebändigt 
werden. Schnell werden die Apparate an den Korb- 
einen befeſtigt, der Proviant hineingelegt, die Karten, 
Kompaß, Legitimationspapiere und einiges Werkzeug 
ſte>en in einer Ledertaſche, die im Innern feſtgeſchnallt 
wird. Ein kurzer Händedru>, ein Gruß verabſchiedet 
uns von den Freunden, welche die Liebenswürdigkeit 
hatten, uns „die lezte Ehre zu geben“. Behend 
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
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