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erkennbar, wenn man ſi<h nur einmal vorſtellt, was
Wind ift. — Man möge über dieſe Zumutung nicht
lächeln; es iſt Thatſache, daß viele Menſchen niemals
hierüber nachgedacht haben. — Wind ift überhaupt
nicht3 Thatjächliches, e3 ift beivegte Luft oder — ge-
nauer ausgedrüdt — bewegte Luft, die an einem fejt-
ſtehenden Objekte vorüber ſtreiht. An unſern Ohren
ruft dies ein Brauſen hervor, wie, wenn man über die
Öffnung einer leeren Flaſche hinweg bläſt. Die Kleider
werden bewegt, ſie flattern „im Winde‘, und mir
fühlen einen gewiſſen Dru gegen unſern Körper, genau
wie im fließenden Waſſer. Wenn wir „vor dem
Winde“ ſegeln, bemerken wir ihn nicht ſo ſehr, wenn
wir „gegen den Wind“ laufen, ſtärker, weil die rela-
tive Bewegung des Körpers gegen die Luft im erſten
Falle vermindert, im letzten verſtärkt wird. Wind
fühlen wir alſo, wenn die uns umgebende Luſt eine
andere Richtung und Geſchwindigkeit hat, als wir.
Wie iſt es aber im Freiballon? Der hat keine Eigen-
bewegung, die Luft nimmt ihn mit fich fort, treibt
ihn vor ſih her und zwar mit derſelben Gejchwindig-
keit, mit der ſie ſelbſt ſi<h bewegt. Eine relative
Bewegung des Ballons gegen die umgebende Luft
iſt alſo gar niht vorhanden, und ſo lange dieſelbe
gleichmäßig fließt — und wenn es mit der größten
Geſchwindigkeit geihähe —, ift dennoch niemals Wind
von einer Seite zu ſpüren. Nur im vertikalen Sinne
hat der Ballon eigene Bewegung, man kann ihn
fallen und ſteigen laſſen, und dabei giebt es allerdings
etwas Zug von unten oder oben.
„Und doch glaube ih eben etwas Wind bemerkt
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