Full text: Moderne Luftschiffahrt

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Am frühen Morgen erlebt man dann noh 
das präcdtigite Farbenſpiel der Natur, den Sonnen- 
aufgang. Bald ſieht man die Welt erwachen. Aber 
nun erwärmt die Sonne das Ballongas ſtark, welches 
fih in der Nacht unter die Temperatur ſeiner 
Umgebung abgekühlt hat, und der Ballon beginnt 
unaufhaltſam zu ſteigen. Alles, was in der Nacht 
als Ballaſt geworfen werden mußte, war — ab- 
geſehen von dem bei guten Ballons minimalen 
Öasverlufte — nur eine Folge der Abkühlung des 
Gaſes. Am Tage muß alſo der Ballon um allen 
dieſen Ballaſt in die Höhe ſteigen, daran ift nad- 
träglich nicht3 mehr zu ändern, wenn man nicht den 
Plan verwirklichen will, die Luft zu komprimieren 
und als Ballaſt zu benugen. Das Steigen am Tage 
iſt natürlich für Dauerfahrten ſehr unvorteilhaft, da ja 
dabei ein großer Teil des Gaſes aus dem Füllanſag 
unbenußt entweicht und dann der Ballon gegen Abend 
nicht mehr genügend Tragfähigkeit hat, um eine zweite 
Nacht Hindurchzufahren. Das ift auch der Haupt- 
grund, weswegen Dauerfahrten immer ſo früh enden. 
Die längſten, die bisher ausgeführt wurden, find. 
wohl die des Grafen de la Vaulx, der den Ballon 
einmal 34, ſpäter ſogar 41 Stunden in der Luft hielt. 
Erheblich beſſere Reſultate wird man nur erzielen 
können, wenn es gelingt, das Ballongas vor Tem- 
peraturänderungen zu jchüßen. 
Sahrten über das Meer. 
Bei Dauerfahrten, den entſchieden ſhwierigſten 
Aufgaben der Aëroſtatik, iſt auch die zweite der ſoeben 
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
	        
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