Full text: Moderne Luftschiffahrt

  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
daß uns die Kunſt des Fliegens nicht wie den Vögeln 
gegeben iſt. 
Aus dem ſoeben Geſagten geht ſhon hervor, daß 
an der Luftſchiffahrt beſonders diejenigen Wiſſen- 
ſchaften intereſſiert ſind, welche ſih mit den Vorgängen 
in der Atmoſphäre beſchäftigen. Jn erſter Linie iſt es 
die Meteorologie, oder — um das Gebiet gleich weiter 
zu faſſen — die geſamte Geophyſik. | 
Unſer Planet iſt gleichſam ſhüßend umhüllt von 
einer Atmoſphäre, die, je näher ſeiner Oberfläche, auh 
um fo dichter ift; mit der Entfernung von ihr alſo 
an Dichte abnimmt, bis fie ganz allmählich in den 
luftleeren Raum des unendlichen Weltalls übergeht. 
Man kann, ſtreng genommen, nicht von einer Grenze 
der Atmoſphäre ſprechen, da ein Gas überhaupt keine 
Grenze hat, und weil der Übergang in den luftleeren 
Raum daher nicht plötzlich erfolgen kann. Zu ihrer 
Charakteriſtik ſoll hier angeführt werden, daß ihre 
Dichte an der Erdoberfläche einem Luftdru> von 760 
Millimeter Que>fſilberhöhe entſpricht, dieſer in 51/2 
Kilometer Höhe nux noch halb ſo groß iſt, in 10 Kilo- 
meter gar nur noch den vierten Teil beträgt, daß aber 
dennoch in 75 Kilometer Höhe Wolken, ſogenannte 
„Leuchtende Nachtwolken““ beobachtet worden ſind, 
ein Beweis, daß dort alſo no< „Erdatmojphäre““ vor- 
handen ift. Ja, die Aſtronomie hat aus der Re- 
fraktion des Sternenlichtes und dem Aufleuchten Der 
Sternſchnuppen geſchloſſen, daß in 200 Kilometer Höhe 
noch merfliche Spuren von Luft ſind. 
Die Luft iſ eins von den Elementen, die für 
  
  
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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