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torien fönnen alfo durchaus nicht die Beobachtungen
in der freien Atmofphäre erjegen und es iſ Daher
unentbehrlich, die Luftichiffahrt den geophyjifaliihen
Ameden dienjtbar zu machen.
Das iſt nun auch von vielen namhaften Gelehrten
ſeit Erfindung des Ballons empfohlen und von mehre-
ren Seiten aus — wie wir im erſten Kapitel geleſen
haben — ausgeführt worden. Für die Entwidlung
der Meteorologie aus einer ftatiftiichen Willenichaft
zu einer exakten haben die Ballonbeobachtungen einen
achtunggebietenden Teil beigetragen, indem ſie den
Gelehrten teils ganz neues und unerwartetes Material
an die Hand gaben, teils aber au< die Ergebniſſe
theoretiſcher am Studiertiſche entſtandener Erwägungen
beſtätigten. So iſ es ſtaunenswert, wie viele Be-
obachtungsreſultate vorher von Profeſſor von Bezold,
dem Direktor des Preußiſchen Meteorologiſhen Jn-
ſtitutes, deſſen Abhandlungen über die Thermodynamik
der Atmoſphäre zu der erfreulichen Entwidlung der
Meteorologie als Phyſik des Luftmeeres ſo viel bei-
getragen haben, nicht nur in allgemeinen Umriſſen,
ſondern teilweiſe ſogar bis ins einzelne ausgeführt
worden ſind.
Die außerordentlichen Erfolge, welche der Wiſſen-
ſchaft durch die Luftfchiffahrt verichafft ſind, ſtehen
aber auch umgefehrt Vorteile gegenüber, welche Die
Aëronautik aus den Reſultaten der wifjenjchaftlichen
Forſchung gezogen hat. - Wie bisher, ſo joll auch be-
ſonders in dieſem Kapitel ſtets darauf hingewieſen
werden, wie der Luftſchiffer die einzelnen Erfahrungen
auf die Führung ſeines Aëroſtates anwenden kann.