der mit Camera und Piychrometer Hinauffährt, ſie
beobachtet und photographiert, ſowie die thermiſchen
und Feuchtigkeitsverhältniſſe der betreffenden Luſt-
ſchichten feſtſtellt. Manches hat man ja aus
Wolkenbeobahtungen vom Erdboden aus entnehmen
können. Doch man ſieht hier nur die untere Seite
der Wolke. Genaueres über Geſtalt ſowohl als Ent-
ſtehung können nur Meſſungen an Ort und Stelle
ergeben. So werden die Ballonbeobahtungen unbe-
dingt über furz oder lang die Veranlaſſung werden,
eine ganz neue Einteilung der Wolken einzuführen,
welche nicht die äußere Geſtalt, ſondern die Entſtehung
und Zugehörigkeit zu beſtimmten Luftſchichten als Leit-
motiv hat.
Umgekehrt erweiſt die wiſſenſchaſtlichhe Asëronautik
der praktiſchen den Dienſt, daß ſie lehrt, wie man
vor der Fahrt aus Wolkenbeobahtungen Erkundigun-
gen über höhere Schichten einziehen kann, ferner aber
auch während der Fahrt aus Temperatur und Feuch-
tigkeitsmeſſungen vorher erfahren fann, ob an dem
betreffenden Tage Wolkenbildungen zu erwarten ſind
oder nicht. Die Wolfenfrage ift natürlich für den Aëro-
nauten von großer Wichtigkeit, einmal da die Drien-
tierung durch ſie erſhwert wird, beſonders aber, weil
in der Ballonführung bei Dauerfahrten auf die Be-
wölkungsverhältniſſe Rückſicht zu nehmen iſt. Gleich-
mäßige Wolkende>en kann man vorteilhaſt benugen,
während unregelmäßige durhaus nicht über dem
Ballon geduldet werden dürfen, wenn es irgend möglich
iſt ſie zu überfliegen. Oft lagert auf dem Boden oder
in ganz geringer Höhe über ihm eine Wolkenſchicht