| | M von wenigen Hundert Metern Mächtigkeit, ſodaß der
M | aufſteigende Luftjchiffer recht bald — ich möchte fagen
— „dur< Nacht zum Licht” getragen wird; denn
bald ſhon ſieht er die Sonne dur< die Wolken hin-
durchſcheinen und fährt dann den ganzen Tag im
ſhönſten Sonnenſchein, während die Menſchen unten
über ſ<le<tes Wetter klagen. Schwer iſ es für ihn
nur, die Orientierung zu behalten. Da kommt ihm
aber der Umſtand zu Hilfe, daß bisweilen an tiefliegen-
den gleichmäßigen Wolfendeden jede Beſonderheit des
Terrains ſihtbar wird. Beſonders die Flüſſe heben
ſih mit allen Nebenflüßchen und Windungen fcharf
| ab, indem ſie tiefe Einſchnitte in der Wolkenſchicht
M M zur Folge haben, wie es unter anderen Profeſſor
| Erk, Direktor der Bayriſchen Meteorologiſhen Zen-
M tralſtation, einmal*) ſehr ſhöón geſchildert hat. Er er-
h örtert dabei auch die Gründe für dieſe ſonderbaren
Abbildungen und diskutiert die Anſicht, daß die tiefere
Temperatur des Waſſers lokale abſteigende Luftſtröme
| hervorruſt, welche die Wolken wieder auflöſen, wie
| N das oft dur< Fallen des Ballons über Seen erkannt
N werden könne. Eine andere Möglichkeit iſ die, daß
durch fließende Gewäſſer horizontale Luftſtrömungen
M in der Richtung des Flußlaufes und kleine Wirbel
wl erzeugt werden, und hiermit würde auch die Be-
W obachtung übereinſtimmen, daß ein tieffliegender Ballon
In zuweilen den Windungen eines Fluſſes bis ins einzelne
M folgt, wenn ſeine Bahn ihn niht zu ſcharf ſchneidet.
An der Aufklärung ſolcher Vorgänge haben na-
*) 30. Mitt. der Oberrh. . f. 2. 1. 37. 1897.