Meſſungen, die das Reſultat weniger, zeitli<h von
einander getrennter Fahrten ſind, ſo wird man leicht
alle Verſuche Regelmäßigkeit in der Anordnung der
Schichten zu finden als geſcheitert anſehen. Man
kann ſih des Eindru>s3 nicht erwehren, als ſei die
Luft über uns täglich anders geordnet. Auch hierin ge-
ſtatteten erſt die ſyſtematiſhen Aufftiege, die unter
dem Namen des „Deutſchen Vereins zur Förderung
der Luftſchiffahrt““ von Berlin aus veranſtaltet wurden,
und deren fachgemäße Verarbeitung einen tieferen
Einbli>. So hat man ſehr Häufig Schichten ge-
funden, deren Feuchtigkeitsgehalt in der ganzen Ver-
tifalerftredung konſtant war, während die Temperatur
mit der Höhe faſt adiabatiſ<h abnahm (1 Grad auf
100 Meter), bis am oberen Rande Wolkenbildung
eintrat. Es ſind das Luftmaſſen, die im Aufſteigen
begriffen ſind. Sie verſchaffen uns mittags die Cumu-
lusde>e, welhe dem Luftſchiffer zwar oft die Aus-
ſicht auf die Erde und damit die Orientierung nimmt,
ihn aber durch den großartigen Anblick der überall
emporquellenden weißen Wolfenföpfe, die alle in der-
ſelben Höhe ſind, entzü>t. Es iſt dieſe Erſcheinung
ein ſicheres Zeichen, daß über der aufſteigenden
feuchten Schicht eine tro>enere liegt, die vielleicht
langſam fällt und deshalb ſi<h dynamiſh erwärmt.
Über den Wolken iſt alſo Luft von höherer Temperatur,
die den Wolkenbildungen der unteren eine ſcharf ab-
gejchnittene obere Grenze jeßt und dadurch oftmals
Niederſchläge verhindert. Allmählich vermiſchen ſich nun,
wenn der auffteigende feuchtkalte Luftſtrom andauert,
die beiden aufeinandertreffenden Schichten, und e3 ent-