Stelle noch eine Möglichkeit der Rettung ſahen, all-
mähli<h mußten ſie jich doh wohl darein finden, daß
die erſte große Polarexpedition im Ballon das Leben
der drei kühnen Teilnehmer gefordert hatte.
Wie ſie umkamen, wer könnte es ſagen ? — Ob
ſie in ein Gebiet mit Windſtille hineingerieten, ob
fie bald nördlich, dann wieder ſüdlich flogen, bis die
geringe Tragkraft des Ballons aufgebraucht war, ob
die Schlepptaue fich im Eiſe feſtklemmten, oder irgend Y au | :
ein beſonderer Unglücksfall jich ereignete — vielleicht N |
bekommen wir über dieſe Fragen Aufichluß, wenn
die Reſte der Expedition von den wandernden Eis-
maſſen in füdlichere Breiten gebracht werden.
Wir wollen lieber die Frage aufwerfen, ob durch lm |
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dieſen Mißerfolg die Methode der Polarforſhungen M |
im Ballon im Prinzip als verfehlt hingeſtellt iſt. M
Wenn man die Rechtfertigung Nils Ekholms A
über ſeinen Rücktritt lieſt, kann man ſi<h unmöglih E |
des Eindrucks erwehren, daß hier doh manches ver- | M |
nachläſſigt iſt. Es wird ausgerechnet, daß der Ballon Il)
noch nicht 10 Tage fich in der Luft halten konnte,
eine Beſchädigung am vorlesten Tage der Abfahrt
gar niht mitgerechnet. Dabei iſt es als ficher anzu- M
nehmen, daß Andrée und ſeine Genoſſen fich hierüber M
gar niht unterrichtet hatten. Außerdem iſt es be- OH
dauerlich, daß die öffentlihe Meinung in Schweden M
ihn zur Abreiſe zwang; als er 1896 unverrichteter M |
Dinge zurü>kehrte, hatte er manchen bittern Vorwurf | I
hinnehmen müſſen. Andrée war nicht der Mann, Y M
der das ertragen fonnte. Jm Sommer 1897 war M |
es für ihn gewiß, daß er abfahren würde, wenn nur | E
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Dr. F. Linke, Moderne Luftſchiffahrt.