dieſe Rieſenfeſſelballons plagen oder ſonſtiges Unheil
anrichten. Es ſind eben zu bedeutende Kräfte, die
dabei „gefeſſelt“ werden müſſen.
Aber auch ſonſt haben die Feſſelballons, beſonders
die kugelförmigen, keinen guten Ruf. Ganz im Gegen-
ſaß zu Freifahrten iſt der Aufenthalt in ihnen bei
der geringſten Luftbewegung recht unangenehm. Auf
den früher verwandten kugelförmigen Feſſelballon
wirken zwei Kräfte, der Auſtrieb ſenkre<ht nah oben,
der Wind in horizontaler Richtung. Die Folge davon
iſt, daß er fich ähnlich dem Sag vom Parallelogramm
der Kräfte unter einem gewiſſen Winkel einſtellt. Sit
der Wind ſchwach, ſo wird die Abweichung von der
Vertikalen klein ſein, während Sturm ihn zu Boden
drückt. Jn den unterſten Schichten unſerer Atmoſphäre
iſt nun die Windſtärke jeher unregelmäßig; auch fom-
men unten häufig Wirbel ſowie kleine auf- und ab-
ſteigende Ströme vor. Das alles bewirkt, daß der
Feſſelballon ſhwankt und fich fortwährend dreht. Der
Korb ſchaukelt derart, daß man ſi< feſtbinden muß,
um nicht hinauszufallen. Kein Wunder, wenn mancher
Feſſelballonfahrer dieſelben Empfindungen hat wie ſein
Kollege zur See und der Luft widerwillig ſeinen
Tribut zahlt.
Nun war es aber zu militärifhen Zweden
unbedingt notwendig, daß vom Ballon aus genau
beobachtet und einige Skizzen entworfen werden
fonnten. So wurde nun von vielen Seiten ver-
ſucht, den Feſſelballon ſtabiler zu machen. Man
erkannte, daß dem Winde fchräg entgegengeitellte
Flächen nach) oben gedrückt werden und ſuchte ſolche