Beſonders die Form der Drachen iſt mehrfach ge-
ändert und verbeſſert worden. Aus der großen Zahl
ſind es jedo<h zwei Typen, die immer wiederkehren
und nah ihren Erfindern, Eddy und Hargrave,
benannt jind. Der erjte, auch „Malayifcher Drache”
geheißen, entſpricht ungefähr der bei Kindern üblichen
Form. Rorteilhafter ift jedoch, wie Verfuche ergaben,
der Hargrave- oder Kaſten-Drachen. Jm Herbſt 1902
ſah man auh ihn ſchon unter dem Namen „ameri-
fanijcher Drache” von Kindern benußgt werden. Ein
aus leichten, aber feſten Stäben gebildetes Geſtell,
das ſeine außerordentliche Feſtigkeit einer Verſteifung
durch Stahldrähte verdankt, wird oben und unten mit
Stoff überzogen. Die Herſtellung dieſer Drachen iſt
ein eignes Kunſtgewerbe geworden. Und nur durch
große Übung, Geſchiklichkeit und ſauberſte Ausfüh-
rung kann es dahin gebracht werden, daß ſie gut
„im Winde ſtehen“ und niht dur< Seitenſhwan-
fungen, Kopfſchießen und ſonſtiges ungebärdiges Be-
nehmen eine Unſtabilität zeigen. Je größer die
Drachen ſind, um fo jchwieriger ift ihr Bau und
um ſo beſſer muß ihre Verſteifung ſein. Dabei wird
ihr Gewicht pro Quadratmeter Drachenfläche zwar un-
günſtiger, aber der geſamte Winddru> wächſt doch
in ſtärkerem Grade, ſodaß größere Drachen beſſer
wirken als kleinere. Um ein Zahlenbeiſpiel zu geben,
führe ih an, daß bei einer Windgeſchwindigkeit von
10 Meter p. Sek. ein Quadratmeter eines Drachens,
der unter einem Winkel von ca. 30 Grad gegen den
Wind ſteht, 2,5 Kilogramm trägt. Ein 3 Quadrat-
meter großer Drache, deſſen Eigengewicht etwa 2 Kilo-