Automobilen wird die „Drachenjagd““ auſgenommen.
Den abgeriſſenen Draht verfolgend, findet man einen
Drachen nah dem andern, ſ{<ließli<h au<h den Re-
giftrierapparat und muß zufrieden jein, wenn nicht
alles zerichlagen ift. Ja, das ſind die Leiden des
Drachenſteigenlaſſens! Was iſt da von dem „Stinder-
vergnügen““ übrig geblieben? —
Von den Verfahren der Feſſelungen von Drachen
und Apparaten am Drahte und den geiſtreichen Vor-
fehrungen, das Reißen des Kabels zu verhindern, foll
gar nicht die Rede ſein. Das iſt eine Wiſſenſchaft
für ſih. — Aber der Leſer wird auh aus dieſen
Schilderungen vielleicht ſhon entnehmen können, daß
außerordentlich viel Übung dazu gehört, dieſe Drachen-
aëronautifk lohnend zu machen. Und wenn er viel-
leiht ſelbſt einmal triumphierend ſeinen Kinder-
drachen auf einige Hundert Meter mit großer Mühe
emporgebracht hat, ſo wird er ahnen können, was es
heißt, daß ein Drachen des oben genannten A. L. Roth
die gewaltige Höhe von 5200 Meter über dem Meeres-
ſpiegel, alſo mehr als die Höhe des Montblanc er-
reichten!
So ſehen wir nun, daß die Verwendung von
Drachen in vielen Fällen der von Ballons vorzu-
ziehen iſt. Sie kommen bei dem in größeren Höhen
ſtets herrſchenden ſtärkeren Winde höher hinauf und
vertragen dieſe Windſtärken leichter als der Drachen-
ballon. Beſonders aber iſt das Riſiko beim Reißen
des Kabels nicht ſo groß, weil Drachen bedeutend
billiger ſind. — Es iſt das wohl ein Grund dafür,