daß gerade die praftiichen Amerikaner die Drachen-
aufſtiege aufnahmen. — Gegen Regiſtrierfreiballons
haben die Drachen den Vorteil, daß ihre Höhe durch
die Menge des abgelaufenen Drahtes und den Winkel,
unter dem die Drachen ſtehen, genau beſtimmt werden
kann, ferner daß Auf- und Abſtieg langſam vorge-
nommen werden kann und dadurch die Thermographen
Zeit haben, die richtige Temperatur ihrer Umgebung
anzunehmen und aufzuſchreiben. Bei ballons sondes
pflegen die Temperaturen de3 aufiteigenden Altes
höher zu ſein als die des abſteigenden, einesteils
wegen einer begreiflichen Trägheit des Thermo-
graphen, beſonders aber wegen der beim Eintreten in
wärmere Luftſchichten erfolgenden Kondenſation von
Waſſerdampf am Apparat. — Beſonders iſt die Ven-
tilation — dieſer wunde Punkt bei Temperatur-
meſſungen, wie wir wiſſen — bei Drachen weit beſſer
und zulegt noh iſ die Temperatur nah Roths
Anſicht bei Ballons ſtets etwas beeinflußt durch die
ſtrahlende Wärme des erhißten Gasſa>es.
Ein Mangel der Drachen ift e3 jedoch, daß man
bei Windſtille auf ihre Anwendung verzichten muß.
Hier bewährt ſih wieder der Drachenballon und jo
iſt es erklärlich, daß aöronautijche Stationen jebt mit
beiden ausgerüftet find.
Aber häufig haben wir wochenlang Wetterlagen,
die fich dur<h geringe Windſtärken in der unterſten
Luftſchicht und bedeutend größere in der Höhe aus-
zeichnen. — Da ift nun guter Rat teuer. Drachen
fommen niht hinauf und Drachenballons reißen ab,
ſobald ſie von der ſchnelleren Strömung erfaßt werden.
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