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daß eine ſolche wichtige Erfindung der Kriegstecnik
dienſtbar gemacht werden mußte, liegt klar auf der
Hand.
Jm erſten, geſchichtlichen, Kapitel dieſes Buches
iſt erzählt, daß ſchon in den Kriegen der erſten Re-
publik gegen Öſterreich und zwar in den Jahren 1794
und 1795 Feſſelballons mit Waſſerſtoſſſüllung unter
der Leitung des unerſhro>enen Coutelle mit Erfolg
in Aktion getreten ſind. Die Schlachten ſpielten ich
vor Hundert Jahren auf engerem Terrain ab als
heute, und wenn man in einem Ballon nur hundert
Meter hoch fuhr, konnte man das ganze Schlachtfeld
überbli>en, das Eingreifen der einzelnen Abteilungen
verfolgen, Umgehungen vorherſehen, die Auſſtellung
der Reſerven erkennen und <wache Punkte der eige-
nen Schlachtſtellung entde>en. Nicht zu unterſhägen
iſt der moraliſche Erfolg, der nah der Chronik das
Erſcheinen der „tours d’observation“ auf den Gegner
gemacht hat. Er verlor ſeine Sicherheit, fühlte fich
verraten und verkauft, in ſeinen geheimſten Abſichten
durchſchaut. Bei Einnahme der Feſtung Charleroi
ſoll die Rekognoszierung mittels Ballon den ſchnellen
Fall ‘verurſacht haben.
Aber die erſten Erfolge ließen auh ſchon Shwä-
chen in der Verwendung des Ballons als Kriegsmaſchine
hervortreten: Die geringe Bewegungsfähigkeit, Man-
gel an geſchultem Perſonal und noch mehr an ge-
übten Beobachtern. — Man hatte auh hier geglaubt,
die Früchte leiht und bequem ernten zu können. —
Als dann noch einige Mißerfolge, an denen die Luſt-
ichiffahrt ganz unſchuldig war, zu den Schwierig-