Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
   
Von den Dächern. 89 
wäre, wenn man die Linie ab aus: v in c früge, und’auf das Lehrgeſpärre die 
Perpendikulärlinie cm errichtere, fo wird vm die Länge des über ab’ ftehenden 
Schifters abgeben, denn dieſe Linie iſt abermals nicht anders als die Hypothenuſe 
eines Dreie>s, welches die Grundlinie ab oder vc des/Geadſparrens, zur Baſis 
und die perpendifuläre Erhöhung deſſelben nach ſeiner: Aufrichtung, alſo me 
zur Höhe hat: folglich Fann die Länge eines /Geadſparrens. ebenfalls gefunden 
werden, wenn man die Quadrate dieſer beiden Linien addirt, und aus der 
Summe die Quadráâtwurzel ausziehet. 
Um die Sache praktiſch vorzuſtellen iſt in Fig. 92 A ein Theil der Zu- 
lage vergröſſert vorgeſtellet, und ic1k zeigt die Grundfläche des über dieſen 
Balken zu ſtehen kommenden Schifters an, wobei 1k die größte Länge der 
Grundfläche des Schifters ift. 
Jn Fig. 92 B iſt ein Stück des Lehrgefpärrs, oder der Erhebungsmwinfel 
m des Sparrwerks, auf welchen alles anfönme, vorgeſtellet; um nun die Länge 
des Schiftfparrens zu finden trage man alſo die Linie Ik aus Fig. 92 A, in 
Fig. 92 B aus 1 in k, errichte dafelbft die Perpendifulärlinie kx, ſo giebt 1x 
niche nur die Länge des Schifters, fondern die Linie xo oben den lorhrechten, 
und Im unten den ſchrägen Abſchnitt des Schifters zum Aufftand auf. den 
Sparren; unter 1m wird dann fo viel Holz gelaſſen, daß der 2 Zoll lange 
Zapfen daran ausgearbeitet werden Fan. **) 
Anm. Sieben ift dasjenige in Erinnerung zu bringen, was ©. 55 wegen der bündigen Geite 
der Schiftfparren bemerkt worden, nemlich, daß wenn folhe mit einer Geite des Ba 
Pens bündig ſeyn follen, die Bundfeite jederzeit am derjenigen Seite des Balkens anges 
nommen wird, welche nach Daasgabe der über die Balken vorgezeigten Grundlinien des 
Gradfparrens, die Längfte ift, alſo hier kl. in Fig. 92 A, 
Man kann aber eben ſo wohl die Schiftſparren mitten auf die Balken ſtellen, oder es iſt 
nicht durchaus nöthig, fie mit einer Seite des Balkens bündig zu machen, wie aus Fig. 
92 C zu erſehen, allein alsdenn muß die Dicke oder die Breite der Schiftſparren durch 
zwey auf den Balken punktirte oder in der Ausübung, vorgefhnürte Linien angedeus 
tet, und um die Länge des Gradfparens zu finden, nicht die Linien kl, fondern xy ge 
nommen, und in Fig. 92 B aus l in k getragen werden, 
**) Einige zeichnen die Sparren nach Fig. 93 mit einer Verfasung im Balken; in der Art 
werden aber die Sparren nicht eingeſtellt , das iſt nur bei Streben welche mehr zu ſtei- 
fen haben als die Sparren, von Nugen. 
4. Jn Fig. 91 A iſ angenommen worden, daß der Anfallspunkt des 
Walmen, dergeſtalt in o fällt, daß po der halben Tiefe wo des Gebäudes 
gleich ſey, und daß das Dach die halbe Tiefe des Gebäudes zur Höhe hat. 
Wenn nun po gleih ow, ſo folgt auch daß das Abſchiften der Walmſparren 
ebenfalls auf das Leergebind, Fig. 91 B der langen Dachfläche, geſchehen kann. 
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