Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
   
Von den Dächern. III 
Binder nur einfach, und deren Spannriegel und Kehlbalken gehen mitten durch 
die Hângeſáule. Der Balfenträger, welcher gerade unter die Hängeſäule liegt, 
und hier wegen der ſchon anſehnlichen Weite von einem Binder zum andern, 
aus zwey über einander liegenden ſtarken Hölzern beſtehet, wird von den Bin- 
derbalken getragen, welche lebtere auf die Fig. 128 gezeigte Art an die Hänges 
fäule befeftigee find. 
Das Dach iſt 23 Fuß hoch, folglich die Stellung der Sparren ı bis 
13 Fuß über einen rechten Winkel. Die Kehlbalken ſind mit ihrer Unterkante 
13 Fuß hoch gelegt, wodurch alſo die liegenden Stuhlſäulen ſo lang geworden. 
Man wolle hierbey bemerken, daß der Kehlbalkenträger nicht neben der Hän- 
gefäule, auch weder zwifchen dem Kehlbalfen und Spannriegel, oder über den: 
Kehlbalfen liege, ſondern daß nur ein Riegel von einer Hängefäule zur andern 
gezogen iſt, Fig. 134 C worauf die Kehlbalken der Leergeſpärre ruhen, und daß 
es beſſer geweſen wäre, wenn der Spannriegel dicht unter den Kehlbalken ge- 
legt, und dadurch zugleich das Ueberſchneiden der Bänder unterblieben wäre; 
auh hâtten ſowohl der Riegel als jede andere Umnterftügung der Kehlbalfen 
in ihrer Micce, gänzlich wegfallen Fünnen, da die Kehlbalken von einen Rahm 
zum andern nur 15 Fuß frei liegen. 
In Fig. 135 iſ der vorgedachten Verbindung eine andere über eine 
gleiche Tiefe zur Seite geſtellet worden, wobey aber die Höhe des Daches 24 
Fuß, folglich die Stellung der Sparren, 2 bis 27 Fuß über einen rechten Win- 
kel beträgt. A iſt ein Binder, B ein Leergeſpärre, C der Längendurchſchnitt, 
und D die Zulage; die Kehlbalken ſind nur 11 Fuß hoch gelegt, wodurch die 
Scuhlſäulen kürzer, dagegen aber die Kehlbalken und Spannriegel länger ge- 
worden, und folglich war ein Keblbalfenträger g nöthig. Die Spannriegel lie- 
gen dicht unter den Kehlbalken; erſtere ſind niht durh liegende Stuhl. 
bänder, ſondern mit ſtarken Streben aa, welche auf den Balken ſtehen, unter- 
ſüße, wie im Profil A zu ſehen, wobei ſie gegen ſtarkes Hirnholz im Spann- 
riegel ſtehen; dadurch wird der Spannriegel in den Stand geſeßt, zur Uncerſtüt- 
zung der Hängeſäule beizutragen, welches ſonſt die Streben bb gröftentheils 
allein verrichten müßten. 
Wenn die Frontenmauern nicht ſtark genug, oder wenn ſie nur von 
Holz ſind, ſo daß zu beſorgen wäre, daß die Streben aa Fig. 135 A von wel- 
chen die Aufrechthaltung der Hängeſäulen hauptfächlich abhängt, niche einen 
recht ſichern Standpunkt auf den Balken erhalten möchten, ſo wird es beſſer 
ſeyn, nach der vorigen Figur die Kehlbalken höher zu legen, weil alsdenn der 
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
	        
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