Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
   
Von den Dächern. 113 
9. 54 
    
  
Das Dach auf dem hieſigen Nationaltheater ſoll hier zum Beiſpiel die- VondenHän 
nen, Die 137ſte Figur A ſtellet das Längenprofil, B das Queerprofil 
  
  
vom ee en mit 
I ater, und C das Dueerprofil von den über die Bühne ſelbſt liegenden RR 
9 O genden; 
Bindern Das Dad) ift 6o Fuß tief, und 26 Fuß hoch, mithin iſt die Stel- 
fung der Sparren 4 Fuß unter einem rechten Winkel. Die Balken über die 
Bühne nah der Tiefe des Gebäudes, werden von 5 Bindern C, in welchen 
nichts weiter als bloße Hängeböcke befindlich, gehalten, Ueber die vom Proſce- 
nio bis an die Königl, Loge auf einer Länge von so Fuß befindliche Balken, 
find gleichfalls nichts weiter als zwei Hängeböcfe nach der Länge des Gebän- 
des, ‘queer über die Balken, angebracht, ſo wie ſie im Längenprofil A und in dem 
Queerprofil B vorgeſtellet ſind. Die Conſtruction dieſes. Dachwerks ſcheint in 
Vergleichung mit den gewöhnlichen von Holz vollgepfropften Hängewerken etwas 
fühn zu ſeyn, indem die über der Bühne befindliche Balken vermittelſt der 
Stuhl- oder Bängefänf en a Fig. C nur allein durch die ziemlich langen Bän- 
der c getragen werden. Dabei iſk indeſſen in Erwägung zu ziehen, daß jeder 
Binder über die Bühne, wie im Profil A zu ſehen, nur einen Balken zu tra- 
gen hat, weil die übrigen dazwiſchen liegenden Balken“ wegen der heraufzuziehen- 
den Vorhänge ausgewechſelt find; die Vorrichtung, ſämmtliche Balken über das 
Amphitheater, nur von den zwei Hängebalken tragen zu laſſen, bei welchen die 
Länge des Unterzugs zo Fuß beträgt, würde. ebenfalls etwas viel ſeyn, wenn 
hier niht wieder der Umſtand zu ſtatten fâme, daß jeder Balken von einer 
Frontenmauer zur andern, durch die Corridor-Wände bb hinter den Logen, noch 
zweimal unterſtüßt wäre, wodurch die B Balfen eigentlich nur auf einer Länge 
von 40 Fuß frei liegen, und dabei an den Enden ein ſehr ſicheres Auflager 
haben, Die Veranlaſſung zu dieſem Verbande iſt übrigens auh mit der ſehr 
zweckmäßigen Abſicht verbunden geweſen, den Bödenraum nicht zu ſehr zu ver- 
banen, um einen Vorrath: von Decorationen darauf bringen zu Eönnen *), 
der Erfölg har gelehrt, daß dieſer Dachverband ſich ſehr gut gehalten hat. **) 
*) Bei dem Bau des neuen Schaufpielhaufes in Potsdam, ift ebenfalls nicht nur ein ge 
räumiger Boden zu diejer Abſicht angeleget worden, fondern- derfelde auch durch Fenfter 
gehörig erleuchtet, um die Decorationen darauf mahlen zu können. 
*) Dieſes Dachwerk dient mit zum Beweiſe, daß es bei einer gehörig überlegten Diſpoſi- 
tion nicht allezeit auf die Menge der Verbandſtü>ke ankömmt, 
In der 138ſten Figur iſt ein anderes ſehr ſolides Hängewerk mit lie- 
genden Stühlen auf einem Gebäude von 55 Fuß Tiefe mit einem geraden Dache 
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