Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
Von den Dächern. 129 
„Sieben find Feine Sparren und ſchädliche Aufſchieblinge, keine Kehl 
„balfen, Spannriegel, Hahnebalken, Screben, Winkelbänder, Giebelſäulen, Mau- 
„erlatten, Ober- und Unterſchwellen, ſtehende und liegende Stühle, ſamt ihren 
„Stuhlwänden, ja ſo gar keine Hauptbalken, wenn man keinen Dachboden ha- 
„ben will, nöchig, Heißt das niche Holz genug erſparet? und iſt daher ein 
„ſolches Dach nicht das wohlfeilſte ? Es Fame nur darauf an, ob es auch feſt 
„Und dauerhaft genug wäre. 
„Was dieſes becrift, ſo richtet ſich die Befeſtigung blos nach der Länge, 
„Feinesweges aber wie gewöhnlich, nah der Breite des Hauſes. 
„Ein Balken von 12 bis 15 Zoll ſtark ins Gevierce , träge in einer 
„Länge von 12 bis 15 Ellen eine große Laſt, ohne fich zu biegen, das weiß 
„man aus Erfahrung ; alſo muß ein Ziegeldach von 24 bis 30 Ellen lang, im 
„Mittel unterftüßt werden. 
„Es trägt aber hier kein Balken für fich allein, ſondern ſie tragen alle 
„zufammenbangend, vermöge ber eingelaßenen und angenagelten Pfoſten. Zus 
„dem ſo geſchieht der Windſtoß mehrentheils diagonaliter, da die Dachbalken 
„am ſtärkſten ſind. Wollte man ſie aber noh mehr befeſtigen, ſo könnte man 
„fie dur< Sturmlatten oder Windrispen, auf den Kanten verbinden; Diefe 
„würden hinreichend ſeyn, ein hohes Dach, wider den Wind und allen Druck 
„der Feueraſchen und Dachluken, der Ziegel und des Schnees zu bewahren. 
„Die Unterſtüßung der Dachbalken geſchiehet in ſteinernen Gebäuden 
„durch einen Spißvogen mit Abſäben und guten Wiederlagern (Fig. 159 B) der 
„bis unter den Forſt des Daches langet ; außerdem könnte es auch durch Scei- 
„fen (Sparren) geſchehen. ft eine Scheidewand vorhanden, ſo kann man 
„dieſe Steifen auf felbige feßen. So viel Scheidewände nun, ſo vielmal könnte 
„man den Dachbalfen eine Unterftüsung geben, wenn es nöthig wäre, Bei 
„langen Gebäuden aber, als bei Kornhäufern, Schäfereien ıc. würde eg nöthig 
„ſeyn, alle 20 oder 40 Ellen einen Brandgiedel zur Auflage der folgenden 
„Dachbalken aufzuführen, der ohnedem Feuersgefahr halber erforderlich iſt. 
„Will man einen oberen Dachboden haben, der ſonſt auf dem Kehlbal- 
„ten ruhet, ſo müſſen die Lagerbalken, längſt dem Hauſe hin, auf die untern 
„Aueerwände geſtüßt werden. Auf ſolche Weiſe läße ſich auch ein Manſarde- 
„dach ohne Kehlbalken bauen, wenn nur die Giebelwände darnach eingerichtet 
„ſind, ES 159 C.) 
„Die ſtärkſte Befeſtigung aber beſtehet in der Auflage der Dachbalfen 
„ſelbſt. Beide Giebelwände müſſen daher AR n ſeyn. Bei großen Di [u 
   
  
  
   
    
  
  
  
   
    
  
   
    
  
  
  
   
    
  
  
  
  
   
    
  
  
  
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