132 Zweiter Abſchnitt.
„get und verſucht werden ſollte, fich es Fein feinwollender guter Wirth einfal-
„len ließe, die wenigen angegebenen Balken und Wände zu {wächen, um bei
„der größten Erſparung noch mehr erſparen zu wollen.“
Mir dünkt, daß bei genauer Erwägung dieſer Vorſchläge ein jeder Sach-
verſtändiger der Meinung ſeyn wird, daß die Dauer diefer Dächer noch etwas
zweifelhaft iſt, und daß dieſer Vorſchlag in Abſicht der Koſten gewiß ſehr unvortheils
haft ſey ; auch wird man zugeben müſſen daß die vorbeſchriebenen Bohlendächer
weit leichter und wohlfeiler find, und daß fie dennoch alle Bortheile der Krub-
faciusfehen Dächer gewähren, da man bei ſelbigen, wenn man will, oder. viel-
mehr wenn es erlaube ift, die Dachbalfen eben fo wie bei den Kenbfaciusfchen
Dächern weglaſſen kann. Dieſer Fall würde aber unter öfonomifchen Gebäuden
blos bei den Scheunen ſtatc finden, denn wer will außerdem ein Gebäude ohne
einen Dachboden haben? Was würden aber bei der Krubſaciusſchen Bauart
die vielen maſſiven Giebel zum Auflegen der über die Dachflächen zu legenden
Balken, niche koſten, und welche Umſtände würden dieſe Giebel nicht bei der
Austheilung des Raums in Wohngebäuden verurſachen, und gewiß aller Orten
Hinderniſſe in den Weg legen.
Herr Krubſacius hat auch ſeiner Beſchreibung, eine Koſtenberechnung
blos von der Zimmerarbeit eines Daches nach der gewöhnlichen Arc, und eines nach
ſeinen Vorſchlägen von gleicher Größe, beigefügt, woraus hervorgehet, daß das leß-
tere nur $0 Réhlr. 5 gr. gegen 155 Réhlr. 6 gr. erfordert, welches erſteres foſtet,
Bei dem Haufe nad) der gewöhnlichen Bauart, hat der angebliche Erfinder
auch auf einen liegenden Dachſtuhl gerechnet, welches bei der angenommenen
Tiefe des Gebäudes von 18 Ellen niht nôthig iſ, ſondern es war dabei ein
ſtehender Dachſtuhl vollkommen hinreichend, ſo daß alſo dieſerhalb bei dem An-
fehlag von einem gewöhnlichen Dache, ſchon etwas zu viel Holz und Arbeits-
lohn gerechnet iſt; nächſtdem hätte er billig die Koften berechnen follen, welche
die nothwendig erforderlichen Giebel zum Auflager ſeiner auf die Abfage derfel:
ben zu legende Balken erfordern; ich wenigſtens würde die Balken nicht über
15 Fuß frey zu legen mir getrauen, und ſodann müßten die Tragegiebel auch
nicht weiter auseinander aufgeführt werden, welches bei Gebäuden von irgend
einer anſehnlichen Länge, außer dem vorhingedachten Hindernif, welche die Wi-
derlager dieſer Pfeiler verurſachen müſſen, niht wenig an Macerialien und
Koſten erfordern dürfte, und ich muß daher, ohne den verſtorbenen ſehr verdien-
ten Mann tadeln zu wollen, geſtehen, daß ich keinen weſentlichen Nuben bei
dieſer Erfindung abſehe.