Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
     
  
   
    
  
  
154 Dritter Abſchnitt. 
ten ohngefähr bis he und vw auseinander, ſo daß das Stroh ecwan einen 
Zoll hoch damic übertragen bleibe. 
i In ſo fern die Breite der Lehmſchindel auf 22 Fuß feſtgeſeßt würde, 
müſſen vor ihrer Anfertigung noh Stöcke von drei Fuß lang, die auf jeder 
Seite drei Zoll über die Schindel reichen, und etwa einen Zoll dick find, von 
geſpaltenem Fiehnen Holze, oder von geraden Hafeln vorrärhig angefchaft werden. 
Von dieſen Stöcen nimme der Arbeiter einen, ch, dig. 177 A, lege ihn an 
den Enden der Leiſten queer über das Stroh, bemwinder ſelbigen an beiden Geis 
ten 1 und 2, nach Fig. 177, C, mit etwas von dem über den Tifch herabhän- 
genden Stroh, ohngefähr > Zoll dick, und verſtreicht ſodann die überbleiben- 
den Strohhalme z und 4 dieſes Umſchlages, mit Lehm. FJ nun der darauf 
gelegte Lehm mit dem Screichholze gut geebnec und ausgeglichen, ſo nehmen 
beide Arbeiter ſodann einen andern Stock, faſſen damit unter die herabhängen- 
den Aehrenenden des Strohs, und ſchlagen es mit dem Sto ik Fig. 177 A, 
über den zuerſt gelegten ch, feft über, wie aus Fig. 177 D, zu erſehen, und 
ſtreichen noch einen Zollädi> Lehm über das übergeſchlagene Stroh, um 
das Zurüſpringen deſſelben zu verhindern; ſolchergeſtalt verbindet es ſich mit 
der zuerſt auf ef Fig. 177 A aufgetragenen Lehmfläche, worauf die obere Seite 
des Strohes ohngefähr bis vw mit eben einer ſolchen Lehmfläche von einem 
Zoll di, übertragen wird; weswegen denn auch dieſe Schindel wie Fig. 177 
E, ſich darſtelle. 
Den zum Umſchlagen des Strohes gebrauchten Stock ik Fig. 177 A 
ſchiebe ein Arbeiter unten ohngefähr bis in die Mitte der Lehmſchindel, faßt 
mit jeder Hand an die Enden h und k der beiden Scôcke, ein andrer Arbeiter 
aber eben fo auf der andern Seite an die Enden g und i Fig. 177 AR, und 
ſo fragen fie die Lehmfchindel an den zum Trocknen beſtimmten Ort, und legen 
ſie auf die vorher mit etwas Stroh bede>ce Erde. Auf dieſe Schindel kôn- 
nen noch vierzehn andre gelegt werden, um dadurch zugleich das Ueberzählen 
zu erleichtern. Die oberſten Schindeln müſſen mit etwas Stroh bede>t werden, 
weil ſie ſonſt zu ſchnell tro>nen und aufreißen, oder von -der Sonnenhibe ab- 
blättern würden. Um dieſes Abblättern aber überhaupt zu verhüten, muß, wie 
bereits erinnert worden, der Lehm nicht zu mager oder mit zu vielem Sande 
vermiſcht, und von kleinen Sceinen gereiniget ſeyn. 
Jn einem Tage können zwei Arbeiter ein bis ein und ‘ein viertel Schock 
dergleichen Lehmſchindeln verfertigen. 
 
	        
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