Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
Von Bede>ung der Dächer. 167 
Die Urſachen, warum man jeht zwar auf die Abſchaffung der leztern bedacht iſt, ſind ber 
reits $. 70 des erſten Theils angeführet, und werden in der Folge dieſes Abſchnitts noch 
mit mehrern nachgemiefen werden; allein nod) finden die Dachpfannen viele Nertheidiz 
ger, und es zeigt ſich auch hiebei, daß es fehwer ift, die einmal gefaßten Vorurtheile 
auszuroften, wenn gleich das Beſſere unverkennbar iſt. 
Die Derfung mie Bieberfehwänzen geſchieht auf zweierlei Art: 
x) Sudem 73 auch $ Zoll weit gelattet, auf jeder Latte eine Reihe Zie- 
gel gehängt und unter die Fugen der zuſammenſtoßenden Steine Spließe 
von 3 Zoll breit, etwa X Zoll dik von gutem kernigten Kiehnenholz, ge- 
lege werden. Eine ſolche De>ung wird eine einfache Dedung, oder 
ein einfaches Dach, auch ein Spließdach genannt. 
Anm. Die anzugebende Weite der Lattung iſt immer fo zu verſtehen, daß das Maas von 
der obern Kante einer Latte bis zur andern gemeint iſt, indem die Latten niht genau 
gleich breit ſind, und alſo die Mitte derſelben niht genommen werden kann, 
2) Werden die Dachziegel näher aneinander gebracht, oder ſo aufgelegt, 
daß ſie ſih mehr überde>en, oder daß allemal der dritte Stein noch den 
erſten etwas überdeckt, welches die doppelte Eindedung oder Das 
doppelte Dach genannt wird. Dieſes doppelte Eindecken geſchiehet 
wiederum auf zweierlei Art, entweder ſo, daß die Latten um 2 Zoll weniger 
als die halbe Länge eines Ziegels, alfo bei der vorfehriftmäßigen Länge 
der Ziegel von 15 Zoll, nur 5} — 53 Zoll ‚weit auseinander genagelt 
werden, und daß auf jeder Latte eine Reihe Ziegel dergeſtalt, wie Fig. 187, 
auf die andere zu liegen kommt, wobei der obere Dachſtein den/untern um 
4 Zoll überde>t. Dieſe Art von Dachde>kung behält eigentlich den Nah» 
men eines doppelten Daches bei ”). 
| *) Hiebei iſt anzumerken, daß auf der unterſten und oberſten Latte zwei Neihen Dachziegel 
| über einander, aufgehangen werden. 
Die zweite Einde>ung, welche man das Krohnen- oder Ritterdach 
zu nennen pflegt, wird dergeſtalt verfertiget, daß die Latten um z bis 4 Zoll 
weniger als die ganze Länge des Ziegels, alſo bei einer Länge der Ziegel von 
15 Zoll, 1x — 12 Zoll, bey Ziegeln von 14 Zoll lang aber 11 Zoll weit aus- 
einander genagelt, und wie vorhin nur von der oberſten und unterſten Latte 
gedacht worden, hier auf jeder Latte zwei Ziegel übereinander nah Fig. 188 
zu liegen kommen, 
Bei den doppelten Dächern fallen die Spließe weg, jedoch müſſen dieſe 
Dächer fo wie jene, wenn fie recht dichte halten follen, gue verfirichen werden, 
Das einfache oder das mit Spließen unterlegte Dach ift das wohlfeil- 
fie und leichteſte, es kômme aber in der Güte und Dichtigkeit den doppelten 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
E Alan 
  
  
  
  
 
	        
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