Von Bede>ung der Dächer. 169
pelten Dächern zu verdienen; ausgenommen bei ſehr flachen Dächern, wo es dem
Treibſchnee, bei der geringern Ueberde>ung der Dachſteine, leichter werden möchte
dazwiſchen durchzudringen.
Bei Kuppel- oder auh bei den Bohlendächern, deren Sparren ſphä-
riſch ſind, iſt die doppelte Deckung den Krondächern vorzuziehen, weil die Run-
dungen beſſer mic engen Schichten eingedecke werden Fünnen; bei einer weiten
Verlattung oder bei dem Krahmdache würden in dem angenommenen Fall, die
obern Ziegel etwas von den untern abſtehen, oder ſelbige nicht dicht anſchließend
bede>en, welches nah der Maurerſprache Klaffen heißt, welches aber bei ge-
raden Sparren, von diefer Bederfung niche zu beſorgen iſt.
Nach dieſen allgemeinen! Betrachtungen über die verſchiedene Arcen der
Einde>ungen mit Bieberſchwänzen, iſt anzumerken, daß, ſo wie bei dem Bauen
überhaupt, es auf gute Materialien und einer guten Anwendung derſelben an-
fômme, auh insbeſondere zu den Ziegeldächern, gute Latten, gute Ziegel,
und zwe>mäßige Verſtreichungsmaterialien erfordert werden, auch kann dabei
ganz vorzüglich fleißige und tüchtige Arbeit von Seiten der Maurer gefordert
werden, um fo mehr da das Dachdeken eben nicht zu den künſtlichen
Operationen der Maurerkunſt gehöôret, ſondern nur Genauigkeit und Fleiß
erfordert; z+ B. bei der fortgeſeßcen Abmeſſung der einzelnen Weiten der Latten
fann es ſich ereignen, daß die Latten zuleßt oben an einem Ende näher oder
weiter gegen die Spiße des Daches reichen als an dem anderen, und daher iſt zu
verlangen, daß von der unterfien oder der erſten mit allem Fleiß nach der Schnur
befeſtigten Latte, um die gte oder 1o0te Latte eine Hauptnachmeſſung vorgenom-
men werde, und beſonders muß der Maurer ſich ſo einrichten, daß die Ober-
Eante der legten Latte 2 Zoll von der Spiße der Sparren abbleibe, weil wenn
es mehr betrüge, die Hohlſieine der Dachziegel nicht gehörig überfaſſen könn-
ten, und wenn es weniger betrüge, die Naſen der beiderſeitigen obern doppel«
ten Schichten von Dachſteinen, nicht Plas haben würden. Ferner, iſt es nicht
gut wenn von beiden Enden des Daches nad) der Mitte zu, gede>t wird; es
fiehet dabei oft mit dem Schluſſe oder da wo die Dedung zufammenfönmt,
mißlich aus, weil dabei viele Dachziegel verhauen werden und es doch nicht
ret paßtz es iſt daher weit beſſer das Decken in der Mitte anzufangen und
nach den Enden des Daches zu, zu deen; dabei muß, um die herabgehenden
Fugen ‘der Dachziegel ‘ſowohl einzeln als im ganzen genommen, in einer voll-
fommen rechtwinklichten Lage gegen die Fronte dés Gebäudes zu erhalten, die Sei-
ten der Sparren zur Richtſchnur angenommen, und wenn die Deckung noch 4,