Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
  
        
Von Bede>kung der Dächer. 179 
zug der Umſchläge des Bleche, 1 Fuß 8 Zoll breit ſey, und nun die Dachzie- 
gel von beiden Seiten an ihren abgerundeten Theil nach der Richtung der 
Rônne dergeſtalt zuzuhauen, daß ſie die Säume oder den Rand der Rônne 
ſo úberde>en, daß nur zwiſchen den Dachſteinen eine Oefnung von 6 Zoll 
verbleibe. : 
Die vorgedachten Bretter Fönnen auch mie: Leinwand“ bezogen, und ge- 
theeret werden. 
Es if leicht einzuſehen, daß zu dieſer Arbeit viele Dachſteine verhauen 
werden müſſen, um aber, wie hin und wieder vorgeſchlagen worden, auf den 
Ziegeleien, zu dergleichen Arbeiten paſſende Ziegel zu. formen, iſt die Quantität 
zu geringe, und die Stüde von folden Steinen, find bey dem bei einem wei- 
ten Transport unvermeidlichen Bruche zu nichts anders zu gebrauchen. 
Anm. Ob ih zwar ſehr wohl weiß, daß das wohlfeile ein beliebter Hauptgrundſaß 
beim Bauen ift, fo wänfche ich denn doch dab die Verfertiger der Bauanſchläge in 
keinem Stücke dem Bauherrn in vorgedahter Rückſicht die Koſten zu wohlfeil vorſpie-. 
geln und ſi dadurch ſelb in Verlegenheit ſezen möchten, wie ſolches fo oft der Fall 
iſt — Außer dem hier angeführten wegen des anſehnlihen Abgangs von Dachſteinen bei 
den Sehten, erinnere’ ich daher, bei den Dachfenftern die doppelten Reihen Ziegel nicht 
zu vergeſſen, und alſo bei einem ſ{walbenſ<wanzförmigen Dachfenſter, wegen der dop- 
pelten Schichten, des breiteren Ueberde>ens und der Kalkleiſten, nachdem die Dachfenſter 
groß oder klein ſind, 100 — x50 bis 200 Dachſteine, zuzurechnen. 
Fn Abſicht der Hohlſteine iſt weiter nichts zu bemerken, als daß ſolche 
gehörig in Kalf gelegt werden, und daß die auf den Wallmen mit 3 Pfennig- 
Nägeln, fo fechs Zoll lang,. angenagele werden mäffen, weshalb es gut wäre, 
wenn gleich in der Ziegelei, Löcher in die Hoblpfannen gemacht würden. 
Bei ſolchen ſchiefwinklichten Gebäuden, als Fig. 15 D, wo die Spar: 
ven auf einem Ende des Gebäudes länger find als auf deta andern, muß na- 
türlicherweife auch auf einem Ende enger gelattet werden, als auf dem andern; 
dabei iſt denn ein ſolches Mittelmaas zu treffen, daß die Ziegelreihen an einem 
Ende niche zu nahe, und an dem andern nicht zu weit auseinander kommen. 
Man wird leicht einſehen, daß dieſe Art der Einde>ung niché die beſte werden 
fann, beſonders wenn die Verſchiedenheit der Sparrenläùge “ſehr merklich iſt. 
Man hat daher ſo viel als möglich dergleichen Gebäude, die an einer Seite 
breiter als an der andern find, zu vermeiden, oder wenigſtens dafür zu ſorgen, 
daß der Unterſchied nicht zu bedeutend ſey. 
Ferner ‘iſt anzumerken, daß wenn ein Dach nur einen ſehr ſtumpfen 
Winkel macht, als z.B. bei einem halben Sechs - oder Achte>, wie zumeilen 
an Kirchen vorkôömmet, oder bei Rundungen an den Ecken der Gebäude, daß 
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