Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

     
  
  
  
  
  
   
   
    
   
   
   
  
   
   
   
   
1809 
     
Dritter Abfchnift. 
man daſelbſt auf die Kanten im Dache niche Hoblziegel anbringt, ſondern daß 
die Latten durch Einſchnitte gebogen werden müſſen ; ‘dergleichen Arbeit erfor: 
dere aber vielen Fleiß bei dem Zuhauen der Dachſteine, 
©. 52, 
Die Eindeckung der Bohlendächer mir Spließen, Rohr, Stroh, Lehm- 
ſchindeln, oder mit Steinpappe hat in Rückſicht auf die gerundete Form dieſer 
Dächer gar kein Bedenken, und eben fo wenig die Eindeckung mit Ziegeln. 
Pd 
Die Beſorgniß, daß die Dachziegel, wegen der Rundung der Sparren niché 
feſt aufeinander ſchließen, oder daß ſie nah der Maurerſprache, klaffen 
möchten, fällt gleich weg, wenn man erwägt, daß die Länge eines Ziegels viel 
zu geringe iſt, als daß der Unterſchied zwiſchen der geraden Linie und einem 
ſolchen furzen Theil der Rundung der Sparren ſehr merklih ſeyn ſollte. Frei- 
lich iſ dieſer Unterſchied bei ſ{hmalen Gebäuden wichtiger als bei breiteren, als 
lein demohngeachtec kann die Einde>ung reche gut geſchehen. 
Anm. Beſſer wäre es allerdings, wenn man fich bei ſtärkeren 
Rundungen, kürzerer Ziegel 
bedienen könntez und warum follte das nicht eben ſo gut bei uns als in Frankreich ftaté 
finden, wo man zu gewiſſen Zwecken, Ziegel von nur 7 Zoll lang hat. 
Daß indeſſen runde Dâcher auf einer gewöhnlichen Tiefe der Gebäude von 36 — 
40 Fuß auch mit unſern gewöhnlihen Dachziegeln eingede>t werden können, davon 
belehren {on genugſame Beiſpiele, 
Zur Eindeckung der“ Bohlendächer ſchicken ſich indeſſen nur die vorhin- 
gedachten enge gelatteten doppelten Dächer, und niche die Krobnendächer, 
Die Lactcung geſchieht nah Verhältniß der Länge der Dachſteine, deren 
man ſich zu bedienen hat, d. i. 5 bis 6 Zoll von einer Oberkante der Laccen 
zur andern; da aber die Bohlendächer nach oben zu etwas flächer fallen, als in 
der Mitte und unten, fo ift es varbfam, den obern Theil etwa einen halber 
Zoll enger zu belatten, wogegen man auf den untern ſteileren Theil, die Latten 
allenfalls Z Zoll weiter auseinander aufnageln Fönnte, 
Hiernächſt hat man, wie es zwar immer bei jeden: andern Dächern feyn 
ſollte, hier aber vorzüglich nötbig ifk, eine Auswahl der Dachſteine zu machen, 
und die ſehr Frummen und fchiefen gänzlich auszumerfen; dahingegen kann man 
ſich der nah innen zu etwas gekrümmten, zu den flachen, der geradern aber 
bei den ſteilern Stellen des Daches, vortheilhaft bedienen; 
Auch pflege man gewöhnlich an den Dachſteinen att der Oberkante, 
außerhalb einen fleinen Saum, der etwas hervorſtehet, anzutreffen; dieſer muß 
mir einem ſcharfen Hammer abgehauen, und eben ſo die ſcharfen Kanten der 
    
  
	        
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