Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
Von Bede>ung der Dächer. 191 
úberall mie demfelben, "legte Teichebrennliche Sachen in daſſelbe und zündete 
ſie an. Sie verbrannten, das Häuschen aber blieb, Bringe man aber das 
Steinpapier in ſtarke Gluth, oder hält die Kanten in die Flamme eines Lichts, 
fo verglimmt es langſam, erlôſcht aber, ſo bald es aus dem Feuer fômmkt. 
Von einer andern Art in dicen Tafeln, ſagt man, daß es auch außer 
dem Feuer noch fortglimme; aber zu einer ſolchen Hiße käme es in einer 
Feuersbrunſt um ſo weniger, als ein mit dieſem künſtlichen Schiefer bekleidetes 
Haus. nicht, oder nur an Stellen, welche die Bede>ung verlohren haben, felbft . 
in Brand geräch. 
Um das Verhalten des Steinpapierg an der Luft und in abwechfelnder 
Witterung zu beobachten, bedeefte Herr D. Faxe ein Gartenhaus mit demfels 
benz der Erfolg iſt aber nicht bekannt. genug geworden. 
Dieſe Nachrichten von dem Schwediſchen Steinpapier, theilt der Herr 
Doctor und Profeſſor Georgi in den Ahhandlungen der freien ôkonom. Ge- 
ſellſchaft in St. Petersburg mie. Sie ſind aber auch in einer kleinen Bros 
chüre unter dem Titel: „die Kunſt das unverbrennliche Schwediſche Steinpa- 
pier zum Dachdecfen nachzumachen; durch die Verſuche des Ruſſiſch Kaiſerli- 
chen Herrn Hofraths von Georgi, für Böhmen geprüft von J Er. von 
Schönfeld, Herrn auf Terranova; Prag und Wien 1792.“ 
pn beiden Abhandlungen wird angeführt, daß der Herr D. Fare die 
Aufammenfesung und Bereitungsart ſeiner Erfindung für ſich behalte. Nach 
den angeſtellten chemiſchen Verſuchen hat man aber gefunden, daß die Beſtand- 
theile des Schwediſchen Steinpapiers, aus vegetabiliſchen zartwolligten Subſtan- 
zen, und wahrſcheinlih aus der Matevie des Papiers, welches die Papierma- 
cher Zeug nennen, aus animaliſchem Leim, einer vegetabiliſchen Zettigfeit, wahr: 
ſcheinlich Leindöhl, beſtand. 
Nach andern (fe Crells Beiträge zu den hemifchen Annalen, 
2ter Band) fand man in einigem Steinpapier Bitriol, bei welchem ſich mit der 
Eifenerde eine Art entſtehender Verſteinerung gedenken läßt. Die Fertigkeit 
hielé man für Fiſchthran, der es aber nach Herrn Georgi Meinung nicht iſk. 
Auch ſoll zur Steinpappe, rother Bolus, weißer Bolus, weiße Kreide, 
Eiſenvitriol, Tiſchlerleim und Leinöhl erforderlich- ſeyn. 
Die erforderlichen verhältnißmäßigen Quantitäten, die in vorgedachter 
Abhandlung beſchriebene Verſuche mit dem Steinpapier hier anzuführen, würde 
zu weitläuſtig ſeyn; und ich. verweiſe alſo auf die legtgedachte kleine Schrift, 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
 
	        
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