Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
   
  
  
  
     
   
    
    
  
   
   
  
200 Dritter Abſchnitt. 
den und geben einen faft metallifchen Klang, wenn man mit einem dünnen 
Stock daran ſchlägt, fo daß ich glaube, daß wenn man dieſe Steinpappe 
mit dem äußerſt wohlfeilen Anſtrih von Steinkohlen - Theer beſtreicht, ein ſol 
ches Dach bei der größten Leichtigkeit, nicht nur äußerſt dauerhaft, ſondern 
feuerabhaltend ſeyn wird, welche Eigenſchaften der Steinpappe durch meine an- 
geftellten Verſuche ſich auch gezeigt haben. 
Anm. Ich habe wiederum einige Tafeln Steinpappen von dem Herrn Dreſcher erhal- 
ten, welche mit einem verbeſſerten Anſtrich verſehen ſeyn ſollenz allein deſelbe ſtehet 
doch dem Anſtrich mit Steinkohlentheer bei weitem nah, und man wird wohl {werli< 
je etwas beſſeres ſowohl zum Anſtrih der Steinpappe als ſonſt, guf Holz, Blech, Ei: 
ſen 2c. finden. 
Das Aufderken der Steinpappe und ziwar wenn man ſich der zweiten 
verbeſſerten Art bedient, wo die Tafeln mit einer Spise oben und mit der an- 
dern nach unten gekehrt werden, geſchieht folgendermaßen: 
Die Latten welche 3 Zoll breit und 1 Zoll dicke ſind werden nach Fig. 
212, 9 Zoll von einer obern Kante zur andern ‘aufgenagelt, und die Decfung 
geſchieht ſodann wie die Figur deutlich nachweiſet , die punfeirten Linien 
zeigen: dag Ueberdecken der oberen Tafeln über die untern an, imgleichen die 
{warzen Punkte die Stellen wo die Steinpappen mit Nägel von 17 Zoll 
lang auf die Latten angenagelt werden, deren Köpfe man zur beſſern Conſerva- 
tion mit einem Kitt überzieht. 
Zur Bedeckung der Forſt werden halb cylinderförmige Stücke von 
Steinpappe aufgede>t. 
Nach ſicheren Nachrichten aus Schleſien ift dafeldft auf dem dem Herrn Grafen von Königs- 
dor} zugehörigem Guthe Weterwis vor zwei Jahren eine Wafferkunft,. zu Menze dem 
Herrn Grafen von Sandrebky zugehörig, vor 3 Jahren ein Kanzelleigebäude, ferner auf 
dem Luftſchloſſe Wilhelmine, dem Herrn Herzog von Braunſchweig Durchl, zugehörig, 
ein Sommerpalais, vor zwei Jahren gede>t worden, und wird daſelbſt mit diefer Bes 
dachung fortgefahren; außerdem hat Herr Dreſcher auf feinem Hofe Daher worauf 
die Steinpappe bereits 2, 3 bis 5 Jahre gelegen. Sämmtliche Dächer find bei einer von 
mir durd einen Sachverſtändigen veranlaßten Unterſuchung nicht nur unbefchädiget, fon: 
dern auch befunden worden, dab die Steinpappen weit härter geworden, ſo wie es die 
von mir angeſtellten Proben, beſtätigten. 
Auch hat neuerlih der Kaufmann Herr Lezichowski in Thorn, der 
ſich mit der Machematik, Phiſik und Chemie befchäftiger, eine Steinpappe pro- 
duzirt, welche dem äußeren Anſehen nach die Breslauſche weit übertrift. Ein 
Srück von der mir zugeſchi>ten Probe war 48 Stunden lang im Feuer aus- 
geglühet, und daburc noch feſter geworden als ſie erſt war. Die Sache iſt 
noch 
      
   
  
  
  
  
  
  
  
     
    
  
   
  
  
  
	        
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