Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
Von den 
Schornſtein- 
röhren un- 
term Dache. 
  
Bierter Ihfhriekt 
Bom inneren Musbau der Gebäude, 
  
I. 87. 
Die Schornſteinröhren ſollen dergeſtalt aufgeführet werden, daß ſie den Zug 
des Rauchs möglichſt befördern, dabei feſt und ſo beſchaffen ſeyn, daß niche 
leicht ein Brand in ſelbigen entſtehen kann, oder daß ſie in dieſem doch môg- 
lichen Fall, oder bei einem ſonſt im Hauſe oder im Dache entſtehenden Feuer, 
nicht leicht einſtürzen; indem gewöhnlich durch den Fall der Schornſteinröhren 
die Decken durchgefchlagen, und dadurd) das Feuer in den unteren Theilen des 
Gebäudes verbreiter wird. 
Anm. Es giebt Beiſpiele, daß die zur Rettung herbeigeeilten, beſonders Maurer- und Sim; 
merleute, wenn fie aus dem Bau der Schornſteine, auf deren leichtern Einſturz {ließen 
konnten, um der eigenen Gefahr zu entgehen, die gefährlichen Stellen verließen, und daß 
dadurch die vielleiht möglih geweſene Rettung unterblieb. 
Ein drittes Erforderniß war bisher; die einzelnen Schornſteinröhren un- 
term Dache dergeſtalt zuſammen zu ziehen, daß ſie in gleich große und auf 
das vollfommenſte in ſymmetriſcher Ordnung geſtellte Kaſten oder Aufſäbe, ſich 
übers Dach, als eine Zierde des Gebäudes zeigen mußten. Die neuere Archi- 
tektur hat aber dieſe gegen alle Grundſätße der Dauerhaftigkeit und einer ver- 
nünftigen Konſtruction ſtreitende Bauart, das iſt, das ſogenannte Schleppen 
der Schornſteinröhren verbannet, und erlaubt, die Schornſteine gerade aufzu- 
führen, ohne ſich an die äußere Scellung der Anffage zu kehren, wobei alles 
  
   
   
   
     
    
   
  
    
      
  
  
 
	        
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