Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
   
Bom inneren Ausbau der Gebäude. 203 
Holzwerk wegbleiben kann, welches ſonſti zur Unterſtüßung ‘der geſchleppten oder 
gezogenen Schornſteine gebraucht wurde, mithin hat dies einen großen Vorzug 
vor jener Bauart, wo nur auf eine vermeintliche Zierde in der ſymmetriſchen 
Stellung der. Schornfteinfaften übers Dach, geſehen wurde. 
Anm. Um dieſe Symmetrie zu erhalten, ſeßte man, wenn es auf ſolchen Stellen an würk- 
lichen Schornſteinröhren fehlte, wohl gar blinde Schornfteinauffäge auf die Kehlbalken. 
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Man hat fich vielfältig bemüher, ſichere Regeln für die Geſtalt und Bon der Bee 
Form der Schornſteinröhren an und für fih, ausfündig, zu machen, um den E 
ſchnellen Abzug des Rauchs zu befördern; allein bisher iſt es niché gelungen, ſteinróhren in 
folche Vorſchriften auszumitteln, welche auf jedem Fall in vorgedachter Rük- ſicht der 
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fiche untrüglich ſeyn ſollten. . ee 
Anm. Von den verdienſtvollen Männern, welche fih mit diejem Gegenſtande beſchäftiget rung des 
haben, will i< hier nur Franklin, Chryfelius, und den hieſigen Königl. Feuer- Nauchs. 
Bauinſpektor Herrn Jachtmänn nennen, ‘deſſen Anweiſuing zur Einrichtung 
holzſparender Feuerungen, zugleich über den Zug. des Rauchs und den Pau der 
Schornſteine, vortreſſlihe Aufſchlüſſe giebt. Auch der Herr Geheime Oberbaurath Ber: 
fon, hat im ‘erſten Bande der Sammlungen nüßlider Auffäge, die Bau: 
funft. betreffend, eine fhägbare Abhandlung über die.gewöhnlihe Baur 
art der Schornfteinröhren unterm Dacdhe, nebft Vorſchläge, wie felbi: 
ge dauerhafter und feuerfiherer zu erbauen find, geliefert. Niemand hat 
ſich“ indeſſen wohl mehrere Múhe gegeben, dieſem Gegenſtand nachzufpühren, als ein 
frangöfifher Bürger, Nahmens EClavelin in Paris, welcher nad) einem in dem. Maga- 
zin encyclopedique ou journal des ſciences Tom. 5. No.ı9. von ©. 336-341. 
befindlichen Bericht, eine lange Neihe von Jahren hindur<, bloß mit dieſer Materie 
(welche in diefem Berichte la caminologie, genannt wird) beſchäftiget geweſen. — Am 
Ende wird indeſſen doh zugeſtanden, daß die Webereinftimmung der Urfachen mit den 
Wirkungen, ſih zwar mit Gewißheit hätten entde>en laſſen, und daß die Veränderungen 
dieſer, nothwendig die Veränderungen jener, beſtimmt und feſtſtehend bervorgebracht hät- 
tenz daß indeſſen viele Fälle vorgeklommen wären, wobei die Verhältniſſe niht auf-fiche: 
re Progreffionsregeln hätten gebradht werden können; man würde daher ſehr irren, wenn 
man hier ‚die Erfahrungen durdy den Kalkül berichtigen wollte; die Statik elaſtiſcher 
Flúſſigkeiten. von verſchiedenen Dichtigkeiten, ſey vielmehr als eine faſt ganz! neue Wiſ- 
ſenſchaft zu betrachten, deren Vollkommenheit unſern Unterſuchungen vielleiht no< lange 
entgehen möchte. Demohngeachtet enthält obengedachter Bericht {on manche Aufſchlüſſe,- 
welche aber in dem Werke des Clavelins umſtändlicher enthalten finds; es ift fol- 
des auf Nationalkoften gedrudt worden: noch habe ich aber niht zu dem Beſig deſſel- 
ben gelangen können, ‘unterdeſſen aber eine Weberfegung des im vorgedahten Journal 
enthaltenen Berichts in dem 3. Stüde der Sammlungen nüglider Auffäße, die 
Baukunſt betreffend, mitgetheilt. 
Einige haben bisher das Schleppen oder Schleifen der Schornſteine nicht 
nur in âſtheciſcher Rückſicht. wegen Stellung der Schornſteinkaſten übers Dach, 
ſondern ſelbſt zur Beförderung des Zuges des NRauchs anempfohlen. Es iſt 
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