Yom inneren Ausbau der Gebande, 205
in die Nöhre abgeführee werden ſoll, vielmehr wird die Schornfteinröhre um
fo mehr erwärmt, je mehrere Ofenfenerungen aus: den übereinander folgenden
Etagen, darin eingeführee werden.
Hiebei wird das Auffteigen des Nauchs in einer Schornfleinröhre um fo
mehr befördert, wenn ſie unten, gleich ber die Rauchröhre nach Fig. 213 mit
einer eiſernen Klappe verſchloſſen wird, damit die äußere kalte Luft nicht hin-
eindringen kann, welches um fo nothwendiger iſt, wenn nebft den von außen
durch ein Vorgelege zu heißenden Oefen, auch no< Windöfen oder ſolche die
nur von innen geheißt ‘werden: in die Röhre hineingehen. Sind aber lauter
Windöfen vorhanden, ‘ſo iſt die Verſchließung der Röhre am nothwendigſten,
indem ſonſt die von außen in die Röhre eindringende kalte Luft in die Rauch-
röhren der Windöfen hineingehet und das Einrauchen der Oefen in die Zimmer
verurſachet. Dergleichen Schornſteinröhren ſind indeſſen, wenn kein Vorgelege
vorhanden iſt, ſchon in ſo ferne von ſelbſt verſchloſſen, indem nur die S. 262
dés erſten Theils erwähnte Thúre, zum Einſteigen des Schornſteinfegers darin
vorhanden feyn darf. Die Röhre muß aber auch nicht weiter nah unten herab-
‘T7 gehen, bis zur untern Kante der Thüre, weil ſonſt der Ruß niche gehörig hers
ausgebracht werden föônnce und dadurh Schaden entſtehen würde.
Anm. Wo alſo die ſogenannten Windöſen oder folche anzubringen ſind, welche aus den
Zimmern geheizt, und deren Rauchrohr nux in die Schornſteinröhre] geleitet werden
darf, kann man mit großer Erſparung des Raums - und der Koſten, mit ſehr wenigen
Schornſteinröhren auskommen, wobei noch der Vortheil entſtehet, daß fo viele Winke-
leyen in den Gebäuden, um. zu den ſogenannten Vorgelegen, durch welche die Oefen von
außen geheißt werden, zu ‘gelangen, wegfallen fönnen; auch verdienen die Windöfen in
Abſicht der Geſundheit dur die Reinigung der Luft in den Zimmern, uud wegen der
mehreren Holzerfparung, den Vorzug vor den von außen zu heigenden Defen; allein, fie
erfordern dagegen audy mehrere Vorfihtigkeit in Anſehung der Heizung, indem das Holz
ziemlich Mein gehauen auch. nur allmählig eingeleget werden darf; hiernachft ift bei dieſen
Oefen auch! mehrere Aufmerkſamkeit in Abſicht der etwa auf die bretterne Fußböden herauss
ſpringende Kohlen erforderli: Da nun aber dergleichen Veranſtaltungen und Vorſichtig-
keiten ni<t von allen Klaſſen der Häuſerbewohner und ihrem Geſinde, am wenigſten
aber auf dem Lande, zu erwarten ſtehet, ſo iſt es rathſamer, ſih in Land - Gebäuden, der
von außen, verinittélſt der Vorgelege zu heißenden Oefen zu bedienen. Da auch bekannt
iſt, daß durch eiñe zu frühe Verſchließung der Rauchröhre in den Windöfen, das Leben der
Menfchen in’ Gefahr 'gefegt werden kann, fo würden ſolche in den Schlafzimmern durch-
aus zu vermeiden ſeyn, indem darin am erſten {welende Kohlenbrände unentde>t blei-
ben, und Unglü>k nah ſi ziehen können.
In Abſicht der Windöfen iſ hiernähſt au< anzumerken, daß es nicht gut iſt die Rauch-
röhren derſelben in die Küchen - Schornſteine zu führen; in dieſen ſezet ſi< nemli< we-
gen des Öftern und ftärkern Feuers weit cher Ruß an, als in andern Ofenröhren ; {lägt
nun, wie es leiht geſchehen fann, die Flamme gus einer Rauchröhre von einem Winds
ofen, fo Tann der Küchenichornftein Leicht dadurch entzündet werden.