Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
   
    
    
    
   
  
  
   
    
206 Vierter Abſchnitt. 
Es giebe andy in der That in auswärtigen großen Städten, Schorn- 
ſteinröhren, die innerhalb: oder im Lichten nur ecwa 12 Zoll breit und 14 Zoll 
lang find, und die dennoch den Nauch gehörig abführen; fie werden abec vermit- 
telft eines an einem Stricke befeſtigéen DBefens gereiniger, indem eine unten am 
Stricke angebrachte eiſerne Kugel, das. Strid, in die Schornfteineöhre herun- 
terziehet, welche Neinigungsare aber. öfters wiederholee werden muß. - Man fie- 
het ja auch, daß blecherne Röhren von einer geringen Weite, vermöge der leich- 
ten Erwärmung derſelben, den Rauch gehörig abführen ; wenn ‘alſo nicht die 
Reinigung derſelben fo weitläuftig wäre, indem: lange Röhren dieferhalb jedes» 
mal ſtückweiſe auseinauder genommen werden- müßten, und wenn ferner niché 
einigermaßen Feuersgefahr dabei zu beſorgen wäre, ‘wo ſie an die Balken und 
Sparren vorbei gehen, oder daß andere brennbare Sachen denſelben zu. nahe 
gebracht werden möchten, ‘ſo könnten dergleichen blecherne Röhren überhaupé 
anſtatt der gemauerten Schornſteine, zu den Dächern herausgeführet werden. 
Hiernach kann ‘alſo: als eine zweite Negel feftgefege werden: Daß:bei 
uns, wo das in vieler Abſicht beſſere und ſichere Reinigen der 
Schornſteinröhren vermittelſt Durchſteigung der Schornſteinfê er 
en, üblich ift, diefelben, für 4 bis 6 Windöfen, auch für Seubeh- 
Famine, deren aber, wohl zu merfen, jeder feine eigene Röhre bis 
zum Dache hinaus erhalten muß, nicht größer ſeyn dürfen, als 
daß es dem Schornſteinfeger möglich, bleibe, ‘hindurch zu Fom- 
men, welches wie vorgedache bei 18 Zoll Länge und 15 Zoll 
  
M Breite, füglih angebet. Die Schornfteintöhren von großen 
Kürhenfenern, oder in draus und Brennereien, Eönnen aber ver- 
hâlcnißmäßig etwäs erweitert werden. 
Anm. Die vorgedachten engen Schornſteinröhren, und die: Art ſolche mit einem durchzufaß 
ſenden: Beſen zu reinigen, iſt vorzüglich in Warſchau vielfältig üblih. Die Schorn- 
fteinfeger Laufen dabei auf die Förſte der Dächer mit einer -bewundernswerthen Geſchi>- 
lichkeit und Leichtigkeit, von einer, Schornfteinröhre. zur andern, dennoch - werden aber 
viele Dachſteine dadur< zerbrochen und. Öftere Reparaturen, an den Dächern erfordert; 
auh muß die vorgedachte Reinigung der Schornfteinröhren oft und wohE alle 14 Tage 
wiederholet werden, weshalb es doch nicht fo gut ift, als wenn die Schornſteinfeger 
| die Röhren durchfteigen können. 
| In dem Zuchthauſe in Danzig befinden ſi< Schornſteinröhren welche den Rauch 
| von Windöfen abführen; dieſe Röhren ſind mit den Einfaſſungsmauern nicht breiter, als 
| die hölzernen Wände worin ſie aufgeführet ſindz die Einfaſſung der Röhren beſtehen aus 
M gebrannten Flieſen von 17 Zoll di>, zwiſchen welchen die Oefnung der Nöhren etwa 6 Zoll 
| breit war, fo daß alles zuſammen höchſtens eine Breite von 9. Zoll betrug; wobei jede 
Röhre etwa 2 Fuß lang war, ; 
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