Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
210 Vierter Abfchnitk 
Sig. 218 A zeigt, gefchehen; es ift aber dabei ebenfalls gut, wegen der vor- 
gedachten Stellung des Schornfteing hinter der Forſt des Daches, die Cor- 
ridorwände um etwas aus der Mitte anzuorduen, nah Fig. 218 B. 
4) Die Zuſammenwölbung der Röhren mag nach’ der Fänge oder nach der 
Tiefe des Gebäudes geſchehen, ſo ſind die Feuerungeti fo anzuordnen, daß 
dieſe Zuſammenwölbung ſtatt finde, ohne die Röhren auch erſt nach einer 
andern Seite zu ziehen. -Es würde > ©. ſehr unrecht ſeyn, wenn in 
Fig. 219, a die Küche wäre, und man wollte das Vorgelege zu den beiden 
Stuben b und c, in x anlegen, denn die Vorgelegeröhre müßte ſodann erſt 
bis v herüber gezogen werden, um der Küchenröhre gegenüber zu ſeyn, und 
mit derſelben zuſammengewölbe zu werden; es iſt daher beſſer das Vorgele- 
ge gleich bei v anzulegen. 
In Abſicht des 2ten Falls, wo nemlich die Zuſammenwölbung der 
Schornfleinröhren nad) der Breite des Gebäudes, oder über einen Corridor ge 
ſchieht, mag ung die Anlage Fig. 220, aus Behrens Landbaukunſt, zum 
Beiſpiel des Fehlerhaften dienen. 
Wäre nemlich die Heißung des Zimmers a, gleich aus dem Vorgelege b 
angeordnet, ſo hätte eg niche nur dieſes beſondern Vorgeleges niché bedurft, 
ſondern die Röhren von beiden gegeneinander über liegenden Vorgelegen, Fönn- 
ten leihe zuſammengezogen werden. 
Anm. Die übrige fehlerhafte den Corridor derengende Anlage der Vorgelege felbft, übers 
gehe ich hier, und bitte auch nur beiläufig, einen Blick auf das neben den Abtritt ange- 
ordnete Fenſter zur Kinderſtube, ¿u werfen, deſſen Eröffnung, fo nöthig folches in einer 
Kinderſtube öfters ſeyn dürfte, do< wohl nicht behaglich feyn fann. 
Dergleichen, in Abſicht der Feuerungsanlagen und Führung der Schornſteinröhren, die 
vorgedachte bei weiten übertreffende Fehler, ja wahren Unſinn in dieſen Stúcfen, findet 
man eigentlih nur in Schmidts bürgerlichen Baumeiſter, deſſen Studium ich 
jungen angehenden Baumeiſtern auch in der Abſicht empfehle, um ſich recht fehlerhafte 
Feuerungen bekannt zu machen, und dadurch auf das Beſſère geleitet su werden; nur 
Schade, daß ſie dieſe Abſicht durch den Kauf des Buchs, zu theuer bezahlen müſſen. 
5) Wenn in einem Gebâude, worinnen viele Feuerungen befindlich ſind, z. B. 
in einer Caſerne, mehrere Röhren in die Mictelwand nebeneinander gelegr 
werden, wie in Fig. 221 A, wo ein Stüd des Grundriſſes des dritten 
Stockwerts vorgeſtellet iſt, ſo müſſen zwar einige Dachbalfen auggefchnitten 
oder vertrumpft werden, welches für die Feſtigkeit der Mauern und des Das 
es einigermaßen nachtheilig iſk, indeſſen iſt dieſer Weg doch eher zu wäh- 
„len, als nah Fig. 221 B und C viele Schornſteinröhren in die Mittel 
Scherdgpände anzubringen, weil ſich ſolche nach dem Profil nicht gut zuſammenwöl- 
ben laſſen. 
  
   
  
   
    
   
  
  
  
  
    
   
   
  
    
    
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
    
   
    
  
  
  
     
    
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
 
	        
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