Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
Berechnung 
der Treppen. 
224 Vierter Abſchnitt. 
ſonſt noh auf verſchiedene künſtliche Arten verfertiget worden, ſo z. B. daß 
die âußere Treppenwange ſpiralförmig gewunden iſt, und eine kleine Defnung 
zwiſchen ſich läßt, ‘oder daß die Wange gänzlich wegfällt, und die Stufen bloß 
aufeinander aufliegen. *) 
*) Ein fchönes Beifpiel von einer foldhen ſteinernen Treppe befindet ſih unter andern, im 
Zeughauſe in Danzig. 
Obzwar dieſe Wendeltreppen die Unbequemlichkeit haben, daß die Stu- 
fen nicht von einer gleichen Breite ſind, vielmehr nach der äußern Seice der 
Treppe ſehr fehmal ausfallen, fo nehmen fie dagegen auch nur fehr wenigen 
Raum ein, und ſind in dieſer Abſicht öfters mie Nusen anzubringen, z. B. in 
Ihürmen, oder als - kleine Neben- oder ſogenannte Geheime - Treppen, (esca- 
liers derobés) vermittelſt deren ſi< nur gewiſſe Perſonen im Hauſe, aus einem 
Stockwerk in das andere begeben wollen, 
Außerdem hat der Treppenbau ſowohl in Abſicht der Anbringung als 
der Formen und der Zufammenfegung der Treppen, zu vielen Künfteleien Ver- 
nlaffung gegeben, welche aber außer den Grenzen dieſes Werks liegen, und 
in den beſonders davon handelnden Büchern aufzuſuchen find. 3. 3 
Sn Shüblers Zimmermannstunft. 
Theat. Machinar universale o£ nieuwe algemeene Bouwkunde v 
Horst. Amsterd, 
In Pain’s Brittisch Palladio Londen 1795. 
The ‚Carpenters new Guide-London 1795. und in verſchiedenen andern Büchern über 
die Zimmermannsfkunſt, findet man dergleichen Beiſpiele häufig. 
Bei denen vorzuſtellenden Muſtern zur Anlage ganzer Gebäude, welhè i< noc her- 
ans zu geben gedenfe, wird fi die] beſte Gelegenheit finden, allerlei Beiſpiele vou 
Treppenanlagen zu liefern. 
+ 
an Tielemann v. der 
$. 95: 
Es wird ſehr einleuchtend ſeyn, daß die Anzahl der Steigungen bei 
einer Treppe ſich ergeben muß, wenn man die Höhe des Stockwerks, mit ns 
begrif der Höhe oder der Diefe der Balkenlage und des obern Fußbodens, mic 
der angenommenen Höhe einer Stufe dividirt; es ſey z. B. in Fig. 244 die 
Hôhe eines Stockwerks ab, 12 Fuß, und die Dicke der Balken, nebſt dem dar- 
auf liegenden Fußbodenbrette ad, 13 Zoll; beides alſo zuſammen 157 Zoll;z 
wird nun die Höhe einer Stufe zu GE Zoll angenommen, und alſo 157 mit 
67 dividiret, ſo iſt der Quotient 24, jedoch bleibe ein Ueberreſ von 
75 Zl, Dieſer Ueberreſt muß auf alle Stufen vertheilt werden, und zwar, 
wenn ſelbiger, fo wie Diefer, noch weit unter dem Diviſor iſt, ſo behâle man 
z+ B. 
    
    
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
      
   
  
     
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
	        
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