Bom inneren Ausbau der Gebäude. 235
Oefters find die Podeftftiehle auf dem Raum unter den Treppen binder-
lich, und es gehet an, die Stiehle, anſtatt daß fie unten aufſtehen, oben an den
Balken nach Fig. 274 B mit einem hwalbenſchwanzförmigen Zapfen und mit
eiſernen Bolzen anzuhängen.
Big. 275 ftellet eine Treppe bei a mit drei, und bei b mit vier gewen-
delten Stufen vor. Man wird bemerken, daß die mittelfte Stufe cd nicht bei
C in die Efe gezogen iſ, welches nicht ſeyn darf, ſondern die Stufe muß in
beide Wangen eingelaſſen ſeyn. Die Wendelſtufen müſſen in der Mitte ef,
die Breite der andern haben, und hieraus ergiebt ſich zugleich, ob das Podeſt
ſv groß, oder vielmehr ob die Treppe fo breit iſt, daß anſtatt drei, vier Wen-
delftufen angebracht werden Fünnen.
Die Wendelftufen werden in den Treppenſtänder, wie deſſen Grundriß
Fig. 276 zeigt, eingezapfe. Man ſ\iehet hieraus und beſonders aus Fig. 277
wo noh mehrere Wendelſtufen in den Treppenſtänder eingezapft werden müſſen,
daß derſelbe dadurch ſehr durchgelocht wird, daher es weit bequemer und beſſer
ift, den Treppenftänder nad) innen zu, abzurunden, wie ſolches aus dieſer Fi-
gur erſichtlich iſk.
Fig. 278 zeigt eine Haupttreppe, wobei die Een und auch die dars
auf ſtoßenden Stufen, geſchweift find.
Man wird leicht einſehen, daß das zirkelſtü>förmige Stüf der Wange,
wornach die Abrundung geſchieht, eigentlich länger iſt, als es ſich im Grundriß
zeigt, weil es zugleich anſteigt. ‘Dieſe Verlängerung wird die Verſtre> ung
genannt, und iſt aus dem Grundriß und den Steigungen leiht zu finden, je-
doch würde es hier zu weitläuftig ſeyn, dieſe Methoden zu beſchreiben, und ih
muß deshalb auf die eigentlich und beſonders vom Treppenbau handelnden Bü-
cher verweiſen.
Es wird hier nur noh angemerkt, daß dieſe Wangenſtü>ke durch Za«
pfen mit den geraden Wangen zuſammengeſeßt werden; wenn aber zwei runde
Wangenftüce zuſammenſtoßen, fo müſſen ſolche na< Fig. 279 durch einen
ſchräg durchgezogenen eiſernen Bolzen miteinander befeſtiget werden. Auch iſt
es gut, die runden Wangenftücfe nicht zu lang aus einem Stüdfe Holz zu ma-
chen, weil ſonſt die Holzfaſern zu ſehr durchſchnitten werden.
Endlich iſt in Fig. 280 A im Grund- und Aufriß, eine Treppe vorges
fteffe, welche doppelte gegeneinander liegende Stufen hat, fo daß man darauf
ſchon mit einem Fuß um eine Stufe höher ſtehe. Man ſiehet leicht ein, daß
eine ſolche Treppe ſteiler als eine andere geſtellé werden fann, oder daß bei ih-
Gg 2