Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
{ 238 Vierter Abſchnitt. 
eine ſchône Weiße, jedoch kann demſelben keine Policur gegeben werden; dieſer 
Pus iſ in Kirchen und andern großen Zimmern, wo das Ausweißen beſchwer- 
lich, ſehr brauchbar, indem der Staub fich wegen der Gläcce niché ſo ſehr an 
dieſen Abpuß anhängt als an andern. 
$. 99. 
Vom Rohren Hölzerne Fachwerkswände, welche mit Mauerſteinen ausgemauert ſind 
Vom Roh ] g ? 
ne werden gewöhnlich nah Fig. 281 dergeftale gerohrer, daß das Rohr nach der 
nr LE Länge der Hôlzer in Halmenbreiten auseinander angebracht, und der Drath 
wände, queer über das Rohr in einem Zickza>k verbunden, und nach der gewöhnlichen 
Breite der Stiehl- und Niegelhölzer von 6 bis 8 Zoll, an den Ecken und in 
der Mitte jeder Faden Drath, wehſelsweiſe mit einem, auch mit zwei Rohrnä- 
geln befeſtiget wird. 
Anm. Bei diefer Art zu berohren müſſen die Stammenden und die Spizen des Rohrs gehd- 
rig gewechſelt werden, damit alles gleich di> und eben wird. 
Auch iſt anznmerken, daß der Drath vor dem Gebrauch im Feuer ausgeglühet wer- 
den muß, wodurch derſelbe ſeine Sprödigkeit verliert und biegſamer wird. 
ze 
Wenn aber das Holzwerk zuſammentro>nec, welches doch niemals zu 
verhüten iſt, fo entfliehen bei dieſer Arc vom Berohren Riſſe in dem Pus, 
welche ſämmtliche Stiele und Riegel ganz deutlich bezeichnen, auch wohl dag 
Abfallen des Pußes nah ſich ziehen. Es iſ daher beſſer, jedoch freilich etwas 
mühſamer, nah Fig. 282 das Rohr in die Queere oder nach der Breite der 
Stiele und Riegel, mit einem dreifachen nah der Länge der Hölzer laufenden 
| und alle 4 Zoll von einander, mit einem Rohrnagel befeſtigten Drathzug zu 
NI berohren. Unter dieſer Berobrung Fönnen die Stiele immerhin zuſammentroc>- 
N nen, die Länge der NRohrftengel, welche noch etwas über die Breite des Stiels 
| hinwegreicht, verbleibt, und mithin Fönnen dur) das Zufammentrocnen der 
Hölzer Feine Riffe im Pusge eutſtehen. 
Bei Deen, welche auf Lehm gerohret werden, muß das Rohr in 
Halmbreiten auseinander wie Fig. 283 zeigt, unter die Balken mit 2 Reihen 
Drath auf jeden Balken, und nah Verhältniß der Breite der Lehmfächer, auf 
jedes Fah mit 2, beſſer aber mit 3 Reihen Drath bezogen werden. An die 
| Balken wird der Dratb alle 4 Zoll auseinander mir Rohrnägeln, auf die 
| Lehmfächer aber alle 6 bis 7 Zoll, und beſſer, alle 5 bis 6 Zoll, mit Spifern 
| oder mit Lattnägeln, welche bis in die Stafen reichen müſſen, befeſtiget. 
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Anm. Es gehören zwar hiezu viele dergleichen ftarfe Nägel, wobei dergleichen Dek: 
fen doch nie recht gerade und eben find, auch unterſcheiden ſi< die Balken immer 
    
  
    
   
    
   
    
  
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
	        
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