Vom inneren Ausbau der Gebäude, 241 |
Zu den Decken ift der nöthige Bedarf an Rohr, Drath und Nägeln be- I Ik
reits im erſten Theil angegeben worden. M
Anmerk. Zu der Anmerkung S. 239. ift noch hinzuzufügen, daß es gut iſt, wenn man in : || 2
die Schaalbretter, hin und wieder, der Länge nach, mit einer Axe einhauet, ohne jedoch die Ai
Bretter ganz zu fpalten; das Werfen oder Mulden derſelben wird dadurch ſehr verhütet. j
Man kann ſi< au< im Nothfäll anftatt des Draths, Bindfaden bedienen; es giebt E
Beiſpiele daß ſich dergleichen Arbeit gut gehalten hat. Eben ſo gehet es allenfalls an, an- M 1 168
ſtatt der mit Drath_ zu úberziehenden Berohrung, aus Elſen, Birken, Werft oder andern : in
gejhmeidigem Holze, geriffene Sprügelftöcde, in Heinen Entfernungen, mit der Ründung 8
der Sprügelſtô>e auf die Stiehle, Riegel und Balken zu nageln, und Kalk der mit Kuh- IM /
haaren vermiſcht iſt, dazwiſchen und gufzutrag:nz jedoch giebt das Berohren ebenere Sa IE
chen und iſt dieſer Arbeit vorzuziehen. | #
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$. 101.
Nur ſehr hohe und weit ausladende oder vorſpringende innere Decfenge- Von den in-
neren Deden:
fimfe werden gemanert; gewöhnliche oder mittelmäßigere und fleine Geſimſe aber y, ümſen Y F
nur mit Rohr und Gyps verfertiget. Eigentliche Dekengeſimſe ſind übrhaupt,
wenigſtens in ordinären Zimmern nicht mehr ſehr üblich, ſondern es werden nur
| Fleine Wölbungen oder Bonten gemacht, die aus dem bloßen Anwurf von Gyps-
| EalE beftchen, oder darin gezogen werden. zit aber eine ſolche Voute ſchon
etwas ſtark, fo werden in die Ecfe der Wand und der Dee Rohrbündel, M 1
Fig. 284. bei a in die Mauer mit längeren, und bei b, oder in die Balken, Hi
mit kürzeren Nägeln und über E> mic Drath befeſtiget. Bei einem größern |
Profil einer ſolchen Voute ‘als Fig. 285. müſſen auch noch fange Nägel cd in
die Ecke eingeſchlagen und der Drarh Daran befeftigee werden.
Zu noch größeren Geſimſen von etwa 9 Zoll Höhe und eben ſo viel Aus-
ladung, Fig. 286, wird erſt in der Ecke ein kleiner Rohrbündel aa mit Nägeln
befeſtiget ; hierzu kfômmt noch eine Ausfüllung von Rohr, welche an der Decke
und Wand mit kurzen Nägeln cc, in der Mitte aber mit längern bb befe- N:
ſtiget wird; zur hängenden Platte kann allenfalls noch ein fleiner Rohrbún- | A
del d angebracht werdenz hierauf wird der Gypsfalf angetragen und die Glie- D
der nach der Chabelone gezogen.
Anmerk. Man kann auch, um nicht dur vielen Mörtel die Simſe zu ſhwer zu machen,
Schmiedefohlen in dem zuerſt auf das Nohr angetragenen Mörtel eindrüden, und dann |
erft den Weißſtück, der aus zwei Theilen Kalk und einem Theil feinen Gyps beſtehet, I
übertragen. |
Bei großen Geſimſen Fig. 287. wird ein ſtarkes Holz adb befeſtiget, daſſelbe berohrt
und die Glieder daran gezogen, welches aber eine-große Laſt verurſacht, und mit Vor-
ſicht zu befeſtigen ‘iſt. :
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