244 Vierter Abſchnitt.
4) Zu den Ställen für Kucſch- und Neitpferde wird es fürs beſte gehal-
ten, wenn ſowohl die Pferdeſtände als die Gänge mit gufen feftgebrann-
ten Klinfern auf die hohe Kante gepflaſtert werden fönnen; da aber nicht
überall dergleichen fefte Ziegelſteine zu bekommen ſind, ſo wird bei den
Pferdeſtällen auf den Königl. Aemtern, das Holz zu zwei Bohlen verab-
folgt, worauf die ‘Pferde mic den Vorderfüßen ſtehen; das übrige der
Pferdeſkände aber ſowohl als die Gänge im Stall müſſen mit kleinen Feld»
ſteinen gepflaſtert werden,
Bei den Königlichen Kavallerie- Ställen werden, wenn Feine Klinker
zu befommen find, die Pferdeſtände ganz ausgebohler, und nur die Gänge zwi-
ſchen oder hinter den Pferden mir Mauerſteinen oder mic Feldſteinen ge-
pflaſtert.
In Abſicht der Wohnungen iſt zu bemerken:
ı) daß in allen Koloniſten- Koſſäthen- und Bauerhäuſern, die Fußböden
mit einem Lehmeftrich, fo wie bei den Scheunenflubren, ausgefchlagen
werden.
2) Dei Forftgebäuden, Predigerhänfern, DBorwerfsgebäuden, Wohnhäuſern der
Beamten, müſſen die Fluhre, Gânge, Corridors, Küchen, Geſindeſtuben, Vor-
raths- und andere Kammern, mit Mauerſteinen auf die breite Seite ge-
pflaftere und mic Kalk vergoſſen werden, und es dürfen der Holzerſparung
wegen, nur die vornehmſten Zimmer ausgedielet, oder mic Dielen be-
lege ſeyn,
$. 104.
Von den In Abſicht der Konſtruction der Fußböden iſ anzumerken, daß die ge-
gepflaſterten »Faſterten in der Regel, vollkommen wagerecht gelegt werden müſſen, daher die
an Maurer ſich dabei - des Richtſcheits und der Wage fleißig“ zu bedienen haben.
Jn Brau- und Brennhäuſecrn aber, welche, wie es ſich von ſelbſt verſtehet, mic
Mauerſteinen zu pflaſtern ſind, ſo wie auch in den Küchen, beſonders aber in
den Molkenkellern, iſt es gut, die Fußböden nach einer Seice hin, etwas ab-
hängig zu machen, damit das Waſſer ſich nach einer an ſolcher niedrigen Stelle
anzubringenden Rônne, hinziehen fönne.
Anm. Jn die Molkenkeller wird ¿uweilen Waſſer auf den Fußboden gepumpt, theils um
eine Kühle dadurch zu bewirken, theils um den Fußboden zu reinigen, indem Reinlichkeit
die Hauptſache bei einer Molkenwirthichaft ift,
In Fig. 288 i ein Theil von einem auf die hohe Kante der Steine,
gepflafterten Fußboden, und in den dig. 289, 290 und 291. ein Pflaſter auf