Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

  
   
Vom innern Ausbau der Gebäude. 245 
die breite Seite in verſchiedenem Verband vorgeſtellet, wovon der erſte der 
Säuferverband, der zweite der DBlocfverband, und der dritte der 
Schlangenförmigeverband genannt wird; übrigens iſ zu bemerken, daß 
wenn die Steine in Sand gelegt, und die Fugen nur bloß mit feinem Sande ausge 
füllet werden, daß ſolches bei weitem nicht ſo dauerhaft iſt, als wenn man die 
Fugen mic dünnem Kalk ausgießt. Eben ſo iſt es weit dauerhafter auf die hohe 
Kante zu pflaſtern, als auf die flache Seite; erſteres iſt aber auch doppelt fo 
Foftbar als leßteres; das Pflaftern auf der hohen Kante, oder auch wohl dop- 
pelt übereinanderliegende Pflafter werden daher nur da angebracht, wo größere 
Laſten darauf bewegt werden; z. B. in die untern Räume in Meblmagazinen, 
bei Durchfahrten, und dergleichen. : 
Anſtatt der gewöhnlichen Mauerziegel, bediene man fich auch der ſoge- 
nannten Pflaſter- oder Fluhrziegel. Ein ſolcher Fußboden ſieht wegen 
der quadratiſchen - Figur dieſer Ziegel zwar beſſer aus als die von Mauerſtei- 
nen, hat auch nicht ſo viele Fugen wie dieſe, allein, wenn die Steine nicht von 
beſonderer Güte und hinlänglicher Dicke find, ſo ſind ſie wegen ihrer größern 
Fläche auch leichter zerbrechlich als die Mauerſteine, und dergleichen Fußböden 
dem Verſacken eher ausgeſeßt. 
Anm. Jm erſten Theile ift eines Pflafters von ſe<s- und von vierſeitigen Steinen ge- 
dacht, welches in der Ausführung ein ungemein gutes Anſehen gewährt. 
$. 105, 
Es giebt zweierlei gewöhnliche Arten von hölzerne Fußböden 
ı) ordinäre, 
2) eingefaßte, getäfelte oder ſogenannte Parquerböden. 
Anm. Fournirte oder figurirte, das ift mit allerlei kofibaren Holzarten nah ſ{öônen 
Deffeins ausgelegte Fußböden, fommen nur in Schlöſſern und Palläſten vor. 
Da an guten, geraden, ebenen und unwandelbaren Fußböden, ſehr viel 
gelegen, ſo iſt rathſam, dazu die beſten Dielen oder Bretter zu wählen, das 
iſt, gute kernigte und ſo viel als möglich ſolche, welche feine Aſtlôcher oder an- 
dere Mängel haben. Um obige Abſicht zu erreichen muß man den Abgang 
nicht bereuen, der durh das Abhauen des Spints, entſtehet, um fo viel 
als möglich nur das kernizte der Bretter zu dem Fußboden zu gebrauchen, 
überdem find die breiten Bretter auh mehr zum Werfen geneigt, als die 
{hmalen. In den untem Stodwerfen bedient man fi) gerne 13 zölliger 
Bretter, in den obern Stockwerken find aber ı7 zöllige hinreichend, Auch 
Kon hölzer: 
nen Fußbö- 
den. 
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
  
  
	        
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