Full text: Handbuch der Land-Bau-Kunst (Zweiter Theil)

   
   
   
    
   
   
     
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
   
   
   
Vierter Abſchnitt. 
brauchen die erſtgedachten niché ſo vollkommen tro>en zu ſeyn als die leßtern, 
weil ſie auf der feuchten Erde liegen, und recht ſehr ausgetro>nete Bretter ſich 
alſo eher werfen würden als die etwas feucht gebliebenen, dahingegen müſſen zu den 
Fußböden in den obern Stockwerken die trockenſten Bretter genommen ters 
den. Außerdem ſind die beſken Bretter diejenigen, welche aus der Mitte 
der Bâume geſchnitten werden. Zu den Lagerhölzern oder Unterlagen wel- 
che auf die Fußböden der untern Stocwerfe genagele werden, muß gutes 
kernigtes Holz genommen werden, damit es deſto länger daure; dieſe Unterla- 
gen müſſen vollkommen horizontal und auch niche zu weit auseinander ge: 
legt werden, damit ſich die Bretter niché biegen können. Man darf alſo, 
die Unterlagen nicht leiche über 3 Fuß von Mitte zu Mitte, auseinander 
legen. Wenn dieſes geſchehen, werden die Bretter auf der oberen Seite ab- 
gehobele und die Kanten beſtoßen, dicht zuſammengefugt und geſpundet, 
alsdenn feſt zuſammengetrieben und mit eiſernen Nägeln, welche gehörig in 
die Unterlagen reichen, feſt genagelt; hierbei iſt darauf zu ſehen, daß jedes 
Brett recht diché mit ſeiner Uncerfläche auf die Unterlage zu liegen komme, 
Da aber die Bretter nicht eine gleiche Dicke haben, ſo werden gewöhnlich 
Spähne oder Splitter unter die dünnen Bretter geſchoben um ſie Dadurch zu 
erheben und ihnen mit den andern eine gleiche Fläche zu geben. Es ift aber 
beſſer, wenn von den flärfern Brettern ſo viel, queer über das Brett, abgeho- 
belt wird, bis es an dieſen Stellen den dünnen Brettern gleich wird; (dieſes 
Queerüberhobeln nennen die Tiſchler abzwirchen.) 
Soll ein Fußboden in ein großes Zimmer geleget werden, two die Breks 
ter nicht lang genug ſeyn würden und alſo zufammengefeßt werden müſſen, ſo 
iſt es beſſer den Fußboden in Füllungen a Fig. 292, abzuctheilen, und ſolche 
mit einem ſogenannten Frieß þ einzufaſſen, welches beides aus dem Profil er: 
ſichtlich iſt, 
Bei Legung eines ſolchen Fußbodens, werden die Lagerhölzer cc im 
Profil, wenn der Fußboden im untern Stockwerk z4 legen iſt, gerade und 
feſte gelegt, alsdann der Frieß oder die Einfaſſung, entweder ſo wie die 
Sülungen, von Kiehnen, beſſer aber die Einfaſſungen von Eichenholz verferti- 
get; an der einen Kante des Frieſes ift ein Salz befindlich, worin die Füllung 
gelegt und auf die Unterlagen feſt genagelt wird; ein ſolcher Frieß fann 6 bis 
14 Zoll breit gemacht werden; iſ erſteres, ſo muß die Unterlage worauf der 
Frieß der Länge nach zu liegen fommé, ſchon 8 bis 9 Zoll breit ſeyn, weil der- 
ſelbe auf beiden Seiten überſteht, und ohnedem die Breccer der Fúllung, 
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